Der südbadische Schüttgut-Logistiker Spedition Gschwander plant 2025 insgesamt acht E-Lkw anzuschaffen und einzusetzen. Um die Mobilitätswende im Unternehmen voranzutreiben, setzt er gemeinsam mit Partnern zudem Projekte im Bereich Ladeinfrastruktur und digitale Bestandsüberwachung um, wie das Unternehmen weiter mitteilt.
Am 7. März lud es Geschäftspartner zu einer Veranstaltung ein, um diesen einen Einblick in die Projekte zu gewähren und die Ladesäulen offiziell in Betrieb zu nehmen.
Im Rahmen des einen Projektes hat das mittelständische Familienunternehmen gemeinsam mit dem Freiburger Energiedienstleister Badenova eine Ladeinfrastruktur errichtet. In den vergangenen Monaten entstanden so sieben Schnellladestationen mit 400 kW Leistung an fünf verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg. Zwei davon installierten die Partner am Unternehmensstandort des Logistikers in Teningen. Sie alle dienen dem Betrieb der insgesamt geplanten acht vollelektrischen Lkw.
„Wir als Spedition suchten nicht nur einen etablierten Partner für die Installation, sondern auch für den anschließenden Betrieb und die Wartung“, erläutert Projektleiter Transformation E-Mobilität Simon Gschwander die Hintergründe für die Kooperation.
Erst vor kurzem hatte der Energieversorger das eigene Portfolio um Schnellladelösungen für Logistik-Unternehmen erweitert. In dem Projekt der Spedition aus Teningen erfolgte nun die Umsetzung des ersten Großprojektes. „Die Entscheidung zur Mobilitätstransformation erfordert großen Mut von den Logistikunternehmen“, so Susanne Baumgartner, Leiterin Elektromobilität bei Badenova.
Projekt mit KsNI-Förderung
„Die Logistik macht sich auf den Weg in Richtung Klimaneutralität. Das ist eine gute und wichtige Nachricht für unser Land“, so Hartmut Höppner, Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, auf der Veranstaltung.
Die Kooperation mit einem regionalen Energieversorger und weiteren Unternehmen der Baustoffbranche zeige, wie man durch vorausschauende und sektorübergreifende Planung das Potenzial klimaneutraler technologischer Lösungen für die Region nutzen könne.
Die Spedition erhält für die Elektrifizierung ihres Schüttguttransports Fördergelder im Rahmen des Förderprogramms leichter und schwerer Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI). Insgesamt gut 2,4 Millionen Euro gibt das Bundesverkehrsministerium.
Mit Füllstandsüberwachung und Cloud-Lösung zu effizienterer Planung in der Schüttgut-Logistik
Neben der Elektrifizierung widmet sich der Logistiker in weiteren Projekten auch der digitalen Transformation. Mittels Messtechnik des Herstellers Vega Grieshaber werden in diesen Projekten Materialbestände von Kunden autark und sicher gemessen. Alle beteiligten Entscheider aus Produktion, Beschaffung oder Logistik haben darauf Zugriff über die Cloud.
Die automatisierte Bestandsmeldungen ermöglichen es, manuelle Prozesse zu verschlanken und Produktionsausfälle oder Lkw-Standzeiten zu vermeiden, erklärt die Spedition. Vega entwickelt und produziert Füllstand- und Drucksensoren für die industrielle Prozesstechnik. Das Vega Inventory System bietet eine cloudbasierte Lösung zur Füllstandüberwachung und Verwaltung von Lagerbeständen in Silos, Tanks und Behältern. Über das System können Nutzer laut dem Hersteller standortübergreifend und in Echtzeit auf Füllstanddaten zugreifen und so Nachfüllungen planen.