Stuttgart. Daimler rechnet nach dem Rekordjahr 2015 mit einem etwas schwächeren Wachstum. „Alles deutet darauf hin, dass 2016 ein weiteres gutes Jahr für Daimler wird”, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche laut Mitteilung. Der Absatz werde erneut deutlich steigen - allerdings nicht so stark wie im Jahr 2015.
Die Diskussion um Abgaswerte nach dem VW-Skandal könnte auch für die Stuttgarter Folgen haben, wenn Abgasvorgaben verschärft werden. Nach langem Streit hatte das EU-Parlament sich am Mittwoch auf realistischere Abgastests für Dieselfahrzeuge ab 2017 geeinigt. Die Autokonzerne stehen nach der Debatte unter Beobachtung: Nachdem bereits das Kraftfahrtbundesamt Nachmessungen angestellt hatte, musste Daimler vergangene Woche auch französischen Behörden wegen hoher Abgaswerte bei Tests im Realbetrieb Rede und Antwort stehen.
Leichter Absatzanstieg im Lkw-Geschäft
Solide lief es 2015 im Lkw-Geschäft. Daimler Trucks steigerte den Absatz im vergangenen Jahr um ein Prozent auf 502.500 verkaufte Einheiten und erzielte damit das höchste Niveau seit dem Jahr 2006. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 37,6 Milliarden Euro. Das EBIT des Geschäftsfelds lag mit 2576 Millionen Euro um 37 Prozent deutlich über dem Vorjahresergebnis. Die Umsatzrendite stieg auf 6,9 Prozent gegenüber 5,8 Prozent im Vorjahr.
Mercedes-Benz Vans erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Absatzrekord. Mit 321.000 verkauften Einheiten wurde der Vorjahreswert um 9 Prozent übertroffen. Auch der Umsatz lag mit 11,5 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahresniveau.
Insgesamt verhalfen dem Konzern der Rekordabsatz von knapp zwei Millionen verkauften Autos und das leichtes Plus im Lkw-Geschäft zu einem Umsatzplus von 15 Prozent auf 149,5 Milliarden Euro. Unterm Strich verdiente der Autokonzern 8,6 Milliarden Euro - fast ein Viertel mehr als im Vorjahr. In diesem Jahr rechnet Daimler nur noch mit einem leichten Plus bei Umsatz und operativem Gewinn.
Im Lkw-Geschäft rechnet Daimler für 2016 allerdings nur mit einem Absatz auf dem Niveau des Vorjahres. Der operative Gewinn werde ebenfalls auf Vorjahresniveau liegen. In Brasilien gebe es keine Aussicht auf Besserung - im Gegenteil: Daimler rechnet sogar mit einem weiteren Rückgang. Auch in Nordamerika, wo das Lkw-Geschäft im vergangenen Jahr zweistellig zugelegt hatte, erwartet Daimler nun schrumpfende Verkäufe. (dpa/sno)