Brüssel. Das EU-Tool „Vecto“ zur Verbrauchs- und CO2-Messung bei schweren LKW nimmt langsam Gestalt an und soll 2016 einsatzfähig sein. Das zeigt ein aktueller Zwischenbericht zum „Vehicle Energy Consumption Calculation Tool“ der Europäischen Union. Das Berechnungstool ist auch Grundlage für eine europaweite gesetzliche CO2-Regelung für schwere LKW. Ob die CO2-Regelung in eine Energieverbrauchsklassifizierung oder in einen fixen Grenzwert münden wird, ist derzeit offen. Mit Vecto soll der CO2-Ausstoß von LKW über 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht europaweit einheitlich ermittelt werden. Vecto soll dabei als Software funktionieren, die mit unterschiedlichen standardisierten Daten gefüttert wird, um den CO2-Ausstoß von LKW in einer Simulation zu ermitteln. „Die Zwischenergebnisse werden als sehr gut eingeschätzt“, berichtet Philip Owen, bei EU-Direktion DG Klima zuständig für CO2 im Verkehr. Die Abweichungen zwischen den theoretischen Vecto-Messungen und den Werten aus realen Testfahrten schwanken zwischen plus-minus dreieinhalb Prozent, liegen manchmal sogar deutlich darunter. „Das ist besser als die aktuellen CO2-Messungen für PKW“, so Owen.
Teststrecke der VerkehrsRundschau genutzt
Für den Vergleich zwischen Simulation und Realfahrten dienten ein Daimler Actros Euro 6 mit 40 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und ein DAF CF75 Euro 5 mit 18,6 Tonnen. Geschwindigkeit, Beladung, gefahrene Strecken – zahlreiche Variationen wurden bereits erprobt. Dabei wurde auch die Fahrzeug-Teststrecke der VerkehrsRundschau im Großraum München von den Vecto-Experten für Vergleichsfahrten genutzt.
Im Zuge der Vecto-Entwicklung sollen auch neue Fahrzeugtypen und -kategorien entstehen. Im Gespräch sind derzeit elf neue Klassen für Motorwagen und Sattelzugmaschinen mit zwei, drei und vier Achsen. (kw/ak)
Mehr zu Vecto lesen Sie in der VerkehrsRundschau 10/2014 vom 6. März, Seite 32