Brüssel. Belgien, die Niederlande und Luxemburg verlängern ihr seit 2017 laufendes Pilotprojekt mit dem elektronischen Frachtbrief (E-CMR) bis 2025. Der E-CMR habe sich zum einen grundsätzlich, aber gerade auch während der Corona-Pandemie als erfolgreiches Instrument bewährt, begründet der Benelux-Ministerrat diese Entscheidung. Zum anderen ermögliche die Verlängerung bis 2025 einen nahtlosen Übergang in das neue EU-System der elektronischen Frachtbeförderungsinformationen (E-FTI), das ab Mitte 2024 gültig sein wird und die weitgehende Anerkennung des E-CMR in allen EU-Staaten vorsieht.
Gleichzeitig mit der Verlängerung ihres Pilotprojekts wollen die Benelux-Staaten die Nutzung der Daten aus dem E-CMR erweitern. Dafür soll im kommenden Jahr ein sogenannter Access Point eingerichtet werden. Er soll dabei helfen, die Übermittlung der Daten aus dem E-CMR an Behörden, Verwaltungen und Transportunternehmen zu vereinfachen. Für die Nutzer werde sich dadurch aber nichts ändern, teilt der Benelux-Ministerrat mit.
Elektronischer Frachtbrief ersetzt Papierdokument seit 2017
Seit 2017 können Straßengütertransportunternehmen in den Benelux-Staaten Belgien, Luxemburg und Niederlande den E-CMR als Ersatz des normalen Frachtbriefs in Papierform nutzen. Der E-CMR wird dabei grenzüberschreitend in allen drei Staaten anerkannt. Seit Beginn der Corona-Pandemie habe sich die Nutzung des E-CMR innerhalb des Pilotprojekts um 50 Prozent gesteigert.
Das E-CMR-Pilotprojekt in den Benelux-Staaten gilt als Versuchslabor des von der EU auf den Weg gebrachten E-FTI-Systems. Die EU-Gesetzgeber hatte sich bei der Festlegung der E-FTI-Regeln weitgehend auf die Erfahrungen der Benelux-Staaten mit dem E-CMR gestützt. Im vergangenen August hatten die EU-Einrichtungen die Einführung des E-FTI-Systems ab August 2024 beschlossen. (kw)