Brüssel. Der europäische Dachverband der LKW-Hersteller ACEA hat sich vor der Abstimmung im Verkehrsausschuss des Europaparlaments am kommenden Dienstag erneut gegen eine mögliche Vorschrift zur Einführung von abgerundeten Fahrerkabinen gewehrt. Mehr Sicherheit werde auch weiterhin eher durch technische Entwicklungen als durch ein neues Design der Fahrerhäuser erreicht werden. In den Vorschlägen der EU-Kommission zu neuen Höchstmaßen und -gewichten von Nutzfahrzeugen ist vorgesehen, dass Fahrerkabinen bis zu 80 Zentimeter länger als heute werden dürfen, wenn dadurch die Sicherheit und Aerodynamik erhöht werden.
ACEA hingegen fordert grundsätzlich mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Fahrerhäuser. Eine Festsetzung auf bestimmte Höchstmaße schränke die Innovationsmöglichkeiten der Hersteller ein, heißt es in einer Pressemitteilung. Für die Entwicklung effizienterer Motoren mit zum Beispiel neuen Kühlsystemen, zusätzlichen Tanks für alternative Kraftstoffe oder neuen Techniken zur Wärmenutzung brauche man Spielraum. Solche Innovationen würden auf lange Sicht mehr Kraftstoff sparen, als ein abgerundetes Fahrerhaus ohne Platz für solche Neuerungen.
Hinsichtlich der Sicherheit setzt ACEA ebenfalls auf Technik. Die Sicherheitssysteme, die in den vergangenen Jahren in die Fahrzeuge eingebaut wurden, hätten dazu geführt, dass moderne LKW nur noch in sechs Prozent aller Verkehrsunfälle verwickelt seien. Die Sicherheit von Fußgängern und Fahrradfahrern werde durch die Weiterentwicklung von Kamera- und Sensor-Systemen schneller, flexibler und effizienter gewährleistet, als mit neu gestalteten Fahrerhäusern. (kw)