München. Siemens will mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze die Probleme in seinen Krisensparten in den Griff bekommen. Durch die Ausgliederung der Logistiksparte L&A in eine eigenständige Gesellschaft, bereitet sich der Konzern auf die Abspaltung vor. 5000 Beschäftigten sind davon unmittelbar betroffen. Insgesamt wird sich der Konzern durch Stellenstreichungen und Abspaltungen voraussichtlich von mehr als 10.000 Jobs trennen. Allein beim IT-Dienstleister SBS sollen in Deutschland in den nächsten beiden Jahren 2400 Stellen gestrichen werden, teilte die Siemens AG mit. Vorstandschef Klaus Kleinfeld sagte, die Krisensparten sollten schnell auf einen Kurs profitablen Wachstums gebracht werden. „Die notwendigen Maßnahmen setzen wir konsequent um.“ Nur erfolgreiche Geschäfte könnten Arbeitsplätze sichern und schaffen. Damit verkündete Siemens nur einen Tag nach der Bundestagswahl sein drastisches Sanierungsprogramm. Die IG Metall kündigte Widerstand an. „Die Beschäftigten sind sehr verunsichert“, sagte Aufsichtsrat Wolfgang Müller. Die Geschäftsführung setze zu stark auf kurzfristige Renditeverbesserungen. Siemens hatte in den vergangenen Jahren bereits zehntausende von Stellen gestrichen. Bei L&A gliedert Siemens das Produkt- und Systemgeschäft für Materialfluss-Lösungen in die neue Dematic GmbH aus. „In dieser Aufstellung soll das neue Unternehmen flexibler am Markt agieren und partnerschaftliche Lösungen anstreben.“ Da das Geschäft künftig in der Bilanz nur noch unter „sonstige operative Aktivitäten“ auftaucht, dürfte eine Trennung aber wahrscheinlich sein. Mit Wirkung zum 1. Oktober wird der Bereich L&A aufgelöst. Das verbliebene Geschäft wird auf andere Sparten verteilt. (dpa/sb)
Siemens löst Logistiksparte auf
Produkt- und Systemgeschäft für Materialfluss-Lösungen wird ausgegliedert