Hannover. Mit einer Pflicht zur Solarstrom-Produktion auf großen Gewerbedächern und mehr Flächen für Windräder auch in Wäldern will das Land Niedersachsen jetzt den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen. Zu beiden Vorhaben gab es am Dienstag Weichenstellungen im Kabinett. Die Ressorts verabschiedeten einen Gesetzentwurf, wonach Betriebe bei Neubauten mit überwiegend gewerblicher Nutzung ab 75 Quadratmetern Dachfläche mindestens die Hälfte davon mit Photovoltaik-Anlagen bestücken sollen. Die Landesbauordnung wird entsprechend geändert.
Die Neuregelungen zum Ausbau der Solarenergie gehen nun in die sogenannte Verbandsbeteiligung, wobei sich beispielsweise auch Umweltverbände einbringen können. Bereits zum zweiten Mal geschieht dies mit den Vorschlägen zum weiteren Ausbau der Windkraft. Hier hat Niedersachsen schon die bundesweit größten installierten Kapazitäten - die für die Klimaziele wichtige Erweiterung stockte zuletzt jedoch.
Umwelt-, Energie- und Bauminister Olaf Lies (SPD) setzt sich unter anderem dafür ein, bestimmte nicht geschützte Waldflächen „behutsam“ für die Windkraft zu öffnen. Generell sollen mehr Flächen für neue oder nachgerüstete Windräder („Repowering“) erschlossen werden, wie aus dem Windenergie-Erlass hervorgeht. Vielerorts gibt es allerdings heftigen Widerstand von Anwohnern und Naturschützern dagegen. (dpa)