München. Der Logistikdienstleister Loxxess hat für den Internet- und stationären Sportbekleidungshändler Planet Sports im tschechischen Bor ein europäisches Zentrallagerkonzept entwickelt und umgesetzt. Das teilte das Münchner Unternehmen heute in einer Pressemitteilung mit. Von dem neuen europäischen Zentrallager, das kurz hinter der bayerisch-tschechischen Grenze liegt, werden sowohl die eigenen Shops von Planet Sports wie auch die telefonisch oder über das Internet bestellenden Verbraucher beliefert. In der 18.000 Quadratmeter großen Halle lagern rund 500.000 verschiedene Sport- und Mode-Artikel, vom Skate- und Surfboard bis zu Schuhen, Sonnenbrillen, T-Shirts oder Uhren.
„Unser Konzept der Belieferung von Handel und Endkunden aus einem gemeinsamen Lager heraus, erfordert logistisch eine extrem hohe Flexibilität und die parallele Anwendung unterschiedlicher Kommissionierstrategien“, sagt Claus-Peter Amberger, CEO von Loxxess. „Durch die gemeinsame Lagerung der Artikel an einem Standort können die Bestände betriebswirtschaftlich optimal gefahren werden: mit niedrigsten Bestandskosten bei vollem Erhalt der Lieferfähigkeit.“
Loxxess übernimmt derzeit alle logistischen Funktionen vom Wareneingang über Qualitätskontrollen, Einlagerung und Kommissionierung bis zum Versand. Im zweiten Quartal 2012 soll auch die Retourenbearbeitung nach Bor verlagert werden, die derzeit noch von Planet Sports selbst erledigt wird. „Von der Vertragsunterzeichnung bis zur Einlagerung der ersten Artikel vergingen lediglich zehn Wochen“, erläutert Henner Schwarz, Geschäftsführer bei Planet Sports. „Aufbau und Inbetriebnahme unseres neuen Zentrallagers verlief also rasant. Trotzdem gab es mit Loxxess nicht die bei Dienstleisterwechseln sonst leider oft vorkommenden Nebenerscheinungen wie mangelnde Warenverfügbarkeit oder fehlerhafte Prozesse.“
110 neue Mitarbeiter
In Bor betreibt Loxxess bereits zwei Lagerstandorte für andere Kunden. Für den Großauftrag von Planet Sports wurde kurzfristig eine eigene Halle angemietet und 110 neue Mitarbeiter eingestellt, die inzwischen bis zu 4000 Aufträge täglich abwickeln. Was bis 12 Uhr bestellt wird, geht noch am selben Tag in den Versand. Insgesamt beschäftigt Loxxess in Bor in Spitzenzeiten mehr als 350 Mitarbeiter und bewirtschaftet eine Lagerfläche von fast 50.000 Quadratmetern.
Barcode-Steuerung und Multi-Order-Picking
Um Schnelligkeit und Effizienz zu gewährleisten, sind alle Abläufe in dem Lager barcode-gesteuert. Die Kommissionierer arbeiten in der Regel nach dem Prinzip des Multi-Order-Picking. Damit werden mehrere Aufträge parallel erledigt, was Zeit und Wege spart und die Effizienz der Kommissionierung erhöht. Jeder Auftrag wird doppelt kontrolliert. Zum einen wird bei jedem Teil, das ein Kommissionierer aus dem Regal nimmt, per Scan auf den Barcode überprüft, ob es das richtige Stück für den jeweiligen Auftrag ist. Zum anderen werden alle Teile eines Auftrags an der Versandstation nochmals gescannt. „Wir kontrollieren damit, ob alle Teile eines Auftrags vorhanden sind und ob es die richtigen Teile sind“, erläutert Amberger. „Die doppelte Kontrolle ist die Voraussetzung für eine Null-Fehler-Quote und für zufriedene Kunden: es ist billiger und besser, Fehler zu vermeiden, als Fehler auszubügeln.“ (ak)