Frankfurt am Main/München. Einer Analyse der BNP Paribas Real Estate zufolge fiel der Flächenumsatz des Frankfurter Logistikmarkts im dritten Quartal 2019 für seine Verhältnisse eher bescheiden aus. Dagegen konnte der Münchener Logistik- und Lagerflächenmarkt einen neuen Rekordumsatz aufgestellt und das Vorjahresergebnis fast verdreifachen. Damit hat er sich gleichzeitig an die Spitze aller großen deutschen Logistik-Hubs gesetzt.
Frankfurt: Ergebnis um ein Viertel niedriger als im Vorjahr
Mit 364.000 Quadratmetern verzeichnet der Frankfurter Logistik- und Lagerflächenmarkt ein Ergebnis, das um rund ein Viertel niedriger liegt als im Vorjahr. Auch der zehnjährige Durchschnitt sei um 6,5 Prozent verfehlt worden. Im bundesweiten Vergleich stelle dies laut BNP Paribas aber immer noch ein gutes Resultat dar, sodass Frankfurt sich nur knapp der Hauptstadt Berlin sowie München geschlagen geben muss. Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas, sieht in erster Linie ein nicht ausreichendes Angebot in den besonders stark nachgefragten Lagen als Grund für den rückläufigen Flächenumsatz.
Nachdem Frankfurt in den beiden letzten Jahren ausgesprochen niedrige Eigennutzeranteile aufgewiesen habe (gerade auch im bundesweiten Vergleich), würden diese im laufenden Jahr wieder 30 Prozent zum Ergebnis beitragen und bewegten sich damit auf dem langfristig gewohnten Niveau, so BNP Paribas. Hierzu hätten nicht zuletzt auch einige größere Abschlüsse beigetragen, beispielsweise von Ikea in Rüsselsheim. Wie in den meisten anderen großen Logistikagglomerationen entfiele außerdem der Großteil des Umsatzes (57 Prozent) auf Neubauflächen, was auf das zu geringe Bestandsangebot, vor allem im großflächigen Marktsegment, zurückzuführen sei.
München: Nur ein Großdeal für Umsatzrekord verantwortlich
Für den Münchener Umsatzrekord von 391.000 Quadratmetern beim Flächenumsatz ist laut BNP Paribas nur ein einziger Großdeal verantwortlich: Fast 60 Prozent (230.000 Quadratmeter) des Umsatzes entfallen auf eine Anmietung von KrausMaffei in Vaterstetten, für die dort der neue Hauptsitz errichtet wird. Ohne diesen einmaligen Abschluss beliefe sich der verbleibende Flächenumsatz auf 161.000 Quadratmeter, womit der zehnjährige Durchschnitt um rund 11 Prozent verfehlt werden würde. Das Grundproblem des Münchener Marktes laut Raabe: Aufgrund eines zu geringen Angebots sowohl an modernen Bestandsflächen als auch an Grundstücken könnten aktuell eine Reihe von Großgesuchen nicht bedient werden.
Zu den wichtigsten Abschlüssen gehörten nach Angaben des Immobiliendienstleisters außerdem noch Mietverträge des US-amerikanischen Unternehmens Xylem (15.000 Quadratmeter), von Messring (7200 Quadratmeter) sowie des Online-Händlers BSTN Store (6000 Quadratmeter). Auch die Noerpel-Gruppe trägt mit 9800 Quadratmeter zum Resultat bei. Industrieunternehmen stellen laut BNP Paribas für den Münchener Logistikmarkt traditionell eine der wichtigsten Nachfragegruppen dar, deren Bedeutung spürbar höher ausfällt als an den meisten anderen Standorten. (ja/sn)