München. Das Institut für Produktionsmanagement und Logistik (IPL) hat am Donnerstag an der Hochschule München eine Vermittlungs-Software vorgestellt, die die manuelle Kommissionierung verbessern soll. Die neue Lösung namens Sektor.net verbindet laut IPL-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Meier die verschiedenen IT-Systeme im Lager miteinander und hilft, Prozesse zu optimieren. Zum Beispiel das Zusammenspiel von Lagerverwaltungssoftware und Auto-ID-Technik. Die sogenannte Middleware lässt sich nach Angaben der Wissenschaftler mit jeder anderen Software und mit jeder Hardware verbinden.
Sektor.net ermöglicht unter anderem die Anbindung aller IPL-Entwicklungen für die Kommissionierung. So kann man die Lagerverwaltungssysteme zum Beispiel um Module wie das Multi-Order-Picking, also die parallele Abwicklung mehrerer Aufträge, oder die Lagernavigation erweitern. Außerdem sind verschiedene Kommissionierungstechniken damit einsetzbar. „Per Plug-and-play lässt sich das System mit der Datenbrille oder dem Scanner verbinden“, sagt IPL-Mitarbeiter Florian Engel. Erste Beta-Tests sind für das dritte Quartal dieses Jahres angesetzt. Eine ausgereifte Softwareversion ist nach Angaben der Wissenschaftler ein Jahr später erhältlich.
In München stellte das Team um IPL-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Meier zudem intelligente IPL-Features vor, die die Wegstrecken und Pickfehler bei der Kommissionierung reduzieren sollen. Zum Beispiel das Multi-Order-Picking. Das Modul wurde zwei Wochen lang in einem 2000 Quadratmeter großen Lager eines Automobilherstellers getestet, der durchschnittlich 130 Aufträge pro Tag abwickelt. Diese Bestellungen wurden unter Berücksichtigung des Lagerlayouts und der Reihenfolge der Pickposition sinnvoll zusammengefasst. Dadurch ließ sich die Wegstrecke während des Feldversuchs nach Angaben der Forscher um bis zu 60 Prozent reduzieren. (ag/jg)