Nürnberg. Der Nürnberger Logistikdienstleister die Deutsche Transport-Compagnie Erich Bogdan (DTC) organisiert und verwaltet seit kurzem die Lagerhaltung für den Automobilzulieferer Delphi in Eigenregie. Dies hat, so DTC, zu einem „signifikanten Rückgang“ der Lieferverkehre zu den Automobilwerken geführt.
Delphi selbst unterhält seit dem kein eigenes Lager mehr. Diese Aufgabe hat der Logistikdienstleister übernommen. Sämtliche Zulieferer und Rohstofflieferanten steuern heute zunächst eines seiner Lager an. Dort werden die Waren zwischengelagert und von DTC je nach Bedarf an die Werke des Automobilzulieferers verteilt.
„Zum einen lassen sich die Lieferverkehre so besser organisieren. Statt halb beladen fahren die Lkw die Werke nur noch voll beladen an. Das allein reduziert die Zahl der Lieferfahrten um rund 40 Prozent“, begründet Lutz Bürger, Einkaufsmanager bei Delphi, den Schritt. Zum anderen konnte sein Unternehmen auf diese Weise die Lagerfläche und auch die damit verbundenen Kosten reduzieren. Die Inventurkosten fielen komplett weg.
Rein rechtlich sei das DTC-Lager ein Außenlager der Delphi-Lieferanten. „Das heißt, die eingelagerten Waren befinden sich nach wie vor im Eigentum unserer Lieferanten. Kosten fallen für uns erst mit Anlieferung am Werk an“, erklärt Bürger.
Dieses Konstrukt habe die Suche nach einem geeigneten Logistik-Partner allerdings erschwert. „Weil die einzulagernden Waren und Produkte sehr teuer sind, haben wir extrem hohe Anforderungen an die Sicherheit gestellt“, sagt der Delphi-Manager. Ein halbes Jahr habe der Auswahlprozess gedauert.
Laut Bürger würden auch die Lieferanten von dem neuen System profitieren. Denn statt die Delphi-Werke regelmäßig mit nur halb beladenen Lkw anfahren zu müssen, können sie ihre Transportkapazitäten nun voll ausschöpfen und so ebenfalls eigene Lagerflächen wie auch Lieferkosten reduzieren. Im Ergebnis würden die Einsparungen die zusätzlichen Kosten für die Zwischenschaltung der DTC aufwiegen. (sv)