Berlin. Die Deutsche Messe AG erwartet für ihre Intralogistikmesse Cemat (19. bis 23. Mai 2014) ein Plus von rund zehn Prozent bei den ausstellenden Unternehmen. Im Jahr 2011 fanden zuletzt 1011 Aussteller den Weg in die Hannoveraner Messehallen. Diese Zahlen nannte der zuständige Messe-Vorstand Andreas Gruchow am Donnerstag auf einer Pressekonferenz am Rande des Deutschen Logistik-Kongresse in Berlin. Der Anteil ausländischer Aussteller und Besucher soll dabei weiter wachsen, zur letzten Messe kamen rund die Hälfte der Aussteller und ein Drittel der Besucher aus Europa und von anderen Kontinenten. Gruchow betonte, dass die Cemat damit wie keine andere Lager- und Fördertechnikmesse dem Anspruch der Weltleitmesse für Intralogistik gerecht werde.
Cemat bedauert Linde-Absage
Die vor einigen Wochen bekannt gewordene Messeabsage von Europas Marktführer von Flurförderzeuge, Linde Material Handling, bedauerte Gruchow gegenüber der VerkehrsRundschau. Der Messemanager betonte aber, dass „die diesjährige Absage von Linde keine Grundsatzentscheidung gegen die Cemat ist“. Der Aschaffenburger Staplerhersteller verfolge derzeit eine andere Philosophie, für die Messe im Jahr 2016 sei aber noch alles offen. Gruchow musste aber einräumen, dass der herausgehobene Ausstellungsbereich im Pavillon für mehrere Messen an den Flurförderzeugehersteller Toyota vergeben worden sei. Dies mache nach Brancheninsidern eine Rückkehr von Linde auf die Cemat sehr schwer. Neben Toyota sind die Staplerhersteller Still und Jungheinrich in den Pavillons unter dem Expo-Dach auf der Cemat präsent.
Sonderbereich Transport und Logistik
Erstmals soll es auf der Cemat 2014 in Halle 27 auch einen Sonderausstellungsbereich für Logistikdienstleister geben, der im Rahmen der Partnerschaft mit der Münchner Logistikdienstleister-Messe Transport Logistic vor einem Jahr vereinbart wurde. Messe-München-Geschäftsführer Eugen Egetenmeir wollte auch auf Nachfrage der VerkehrsRundschau keine konkreten Angaben zur angestrebten Zahl an Austellern für den Sonderausstellungsbereich machen. Egetenmeir betonte aber, dass der Sonderbereich mehr den Charakter eines Launch- und Networkbereichs haben solle. „Uns geht es nicht um die Anzahl der Aussteller, sondern um die Zahl der Kontakte“, sagte Egetenmeir.
Cemat rückt in München in die Mitte
Zufrieden zeigte sich der Münchner Messechef mit dem Ergebnis der Cemat-Zusammenarbeit bei der diesjährigen Transport Logistic Anfang Juni in München. Der Cemat-Sonderbereich locke 123 Intralogistikausteller in die Münchner Messehallen. Ohne die Kooperation seien es in den Vorjahren nur rund 80 Lager- und Fördertechnikausteller gewesen. „Nicht zufriedenstellend ist die Besucherfrequenz in der Cemat-Halle gewesen“, zeigte sich Egetenmeir selbstkritisch. Hier werde an Verbesserungen für die Transport Logistic 2015 gearbeitet, unter anderem soll die Intralogistikhalle künftig in der Mitte und nicht am Rande der anderen Messehallen liegen.
Erfolgreiche Auslandsaktivitäten
Zufrieden zeigten sich die beiden Messemacher aus München und Hannover mit den Auslandsaktivitäten der Cemat und Transport Logistic in den verschiedenen Regionen. Die Cemat erreiche mit ihren Ablegern in Asien, Russland und Südamerika insgesamt 1100 Aussteller und rund 180.000 Besucher (ohne die Cemat in Hannover). Und die Messe München kündigte an, dass für die türkische Messe Logitrans (21. bis 23. November, Istanbul) rund 200 Aussteller und 13.000 Besucher sowie für die Transport Logistic China (17. bis 19. Juni 2014, Shanghai) 500 Aussteller und über 16.000 Besucher erwartet werden. Außerdem habe der chinesische Marktführer Sinotrans erstmals seine Messeteilnahme in Shanghai angekündigt. Des Weiteren soll der alle zwei stattfindende chinesische Ableger der Transport Logistic durch das China Supply Chain Innovation Forum ergänzt werden, das immer Herbst der messefreien ungeraden Jahre in Shanghai stattfinden soll. Zur einer Erstveranstaltung Anfang September konnten 286 Kongressbesucher begrüßt werden.
Keine Angst vor Logimat in China
Der Ankündigung des deutschen Messewettbewerbs Logimat, im kommenden Jahr (10. bis 12. April) in Nanjing eine Logistikmesse veranstalten zu wollen, sehen die Messemacher aus München und Hannover gelassen entgegen: „Wir nehmen jeden Wettbewerber ernst, aber derzeit kratzt uns das nicht“, sagte Gruchow. „Neue Messewettbewerber sind in China nichts Ungewöhnliches“, ergänzte Messe-München-Geschäftsführer Egetenmeir. Nanjing sei aber keine „Prime-Location“ und China über die Provinz erobern zu wollen, halte er für schwierig. (ak)