München. Für Personalleiter sind bei Lehrstellen-Bewerbern die Abschlussnote, EDV-Kenntnisse und soziales Engagement besonders wichtig. Bei Bewerbern mit Hochschul-Abschluss stehen die Hochschul-Note und Praktika ganz oben. Das hat eine neue Studie des ifo-Institutes ergeben, die auf einer repräsentativen Stichprobe von 579 deutschen Personalleitern basiert.
Demnach stehen kognitive Fähigkeiten sowohl bei Bewerbern mit mittlerer Reife als auch mit Hochschulabschluss hoch im Kurs: Unter den zu Realschulabsolventen befragten Personalleitern halten zwei Drittel (67 Prozent) die Schulabschlussnote für wichtig. Diese Personalleiter wurden auch nach der Wichtigkeit von Mathematik- und Deutschnoten befragt, die mit 89 bzw. 81 Prozent nochmals deutlich mehr Relevanz erhalten als die durchschnittliche Abschlussnote. Unter den zu Hochschulabsolventen befragten Personalleitern halten übrigens 81 Prozent die Hochschulnote für wichtig, aber nur 47 Prozent den Abi-Schnitt.
Soziales Engagement zählt
„Die Abschlussnoten sind sehr wichtig, aber auch andere Fähigkeiten“, sagt Ludger Wößmann, einer der Autoren der Studie. So werden zusätzliche IT-Fähigkeiten über Microsoft Office hinaus insbesondere bei Lehrstellenbewerbern belohnt. Für Hochschulabsolventen spielt dies dagegen keine große Rolle –womöglich weil zusätzliche IT-Kompetenz bei Hochschulabsolventen eher als selbstverständlich angesehen wird, wie die Autoren vermuten. Ebenfalls für Lehrstellenbewerber relevant sind der Studie zufolge Englischkenntnisse.
Soziale Fähigkeiten erhöhen ebenfalls bei beiden Berufsanfängergruppen die Chance auf ein Bewerbungsgespräch. Bei Lehrstellenbewerbern wird soziales Ehrenamt sehr stark belohnt: Ein Ehrenamt im Lebenslauf vorzuweisen erhöht demnach bei Lehrstellenbewerbern die Wahrscheinlichkeit, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, um so viel wie eine um zwei Notenstufen bessere Realschulabschlussnote.
Die komplette Studie kann auf den Seiten des ifo-Instituts kostenlos heruntergeladen werden.