Hamburg. Hamburger Spediteure suchen händeringend Fach- und Nachwuchskräfte. „Wir tun gut daran, die Berufsbilder schmackhaft zu machen“, sagte der Vize-Vorsitzende des Vereins Hamburger Spediteure, Willem van der Schalk, am Dienstag in Hamburg. Vor allem die Internationalität der Branche sei reizvoll.
Nach einer Umfrage in der Hamburger Branche, an der sich 131 von 340 Betrieben beteiligten, will fast die Hälfte der Befragten in diesem Jahr mehr Personal einstellen. Schon bei 43 Prozent fehlten Mitarbeiter im kaufmännischen Bereich. Auch wer einen Ausbildungsplatz (86 Prozent) anbot, konnte ihn nicht unbedingt besetzen: 26 Prozent fanden keinen Azubi, doppelt so viele wie im Vorjahr. Oftmals mangele es an der Qualifizierung für den Job, hieß es. 500 Ausbildungsplätze seien besetzt worden.
„Wir müssen den jungen Leuten die Angst nehmen, dass ihr Job wegrationalisiert werden könnte“, sagte van der Schalk. Auch wenn Lagerhaltung und Prozessketten zunehmend automatisiert würden, eröffne die Digitalisierung auch Chancen zum Erwerb neuer Fähigkeiten. Neben dem klassischen Ausbildungsgang des Speditionskaufmanns wird auch zum Logistik-Bachelor ausgebildet.
Neben den Arbeitsplatzsorgen treiben die Branche den Angaben zufolge nach wie vor die zum Teil zeitraubenden Abfertigungsprozesse im Hafen um. (dpa)