Für die Gewinnung von Fachkräften wollen die Deutsche Bahn und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) noch enger zusammenarbeiten. Künftig können Dual-Studierende die Theorie an der BTU lernen und die Praxis dann im nahen Bahnwerk absolvieren. Dazu unterzeichneten beide Seiten am Montag in Cottbus eine Kooperationsvereinbarung. Noch in diesem Jahr starten den Angaben von DB und Uni zufolge die ersten fünf Nachwuchskräfte.
Weniger pendenln, mehr lernen
Mit der neuen Kooperation entfallen künftig auch lange Reisezeiten, wie es weiter hieß. Bisher müssten Dual-Studierende, die ihre Praxisphase bei der DB im Werk Cottbus absolvieren, für die Theoriemodule an die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Mannheim reisen. Durch die neue Zusammenarbeit fänden sowohl die Universitäts- als auch die Praxisphasen nun in der Region statt.
In Cottbus entsteht eines der ersten und wichtigsten Vorhaben zur Strukturstärkung der Lausitzer Kohleregion: das modernste ICE-Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn für ihre ICE-4-Flotte.
2024 sollen in dem Werk die ersten ICE-Züge gewartet werden. Die Deutsche Bahn will in Cottbus bis dahin mehr als 500 neue Mitarbeiter beschäftigen. Auch eine zweigleisige Halle soll bis 2024 entstehen.
Über 1000 neue Industriearbeits- und Ausbildungsplätze
Eine weitere Halle mit vier Gleisen soll bis 2026 folgen. Insgesamt sollen in dem Werk einmal 1200 Industriearbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. "Einen Teil dieser Stellen wollen wir gemeinsam mit der BTU im Rahmen eines praxisnahen Studiengangs in den Fachrichtungen Maschinenbau und Elektrotechnik besetzen", sagte Kai Buchwald, Projektleiter bei der DB Fahrzeuginstandhaltung.
Nach Worten der BTU-Präsidentin Gesinde Grande übernimmt die Universität im Strukturwandelprozess in der Lausitz eine zentrale Verantwortung - für Forschung, Innovation und Transfer, aber auch für die Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften. (ste/dpa)