Die Marke der leichten Nutzfahrzeuge im VW-Konzern (VWN) will ihr Angebot an Elektro- und Hybridautos auch im laufenden Jahr erweitern. Nach dem Start des Modells 2022 in Europa soll der E-Bus ID.Buzz mit längerem Radstand in die USA kommen. Dort hofft man, vom Erbe des VW-"Bulli" besonders zu profitieren. "Wir arbeiten zudem an einem elektrischen Nachfolger des T6.1", sagte Chef Carsten Intra am Donnerstag. Gleiches gelte für den Kastenwagen Crafter. Den Caddy soll es auch mit kombiniertem E- und Verbrennerantrieb geben.
Autonomes Fahren wird wichtiger bei VW-Nutzfahrzeuge
In der Entwicklung des autonomen Fahrens, bei dem die Hannoveraner konzernweit eine Führungsrolle haben, sollen 2023 ebenfalls weitere Schritte folgen. Nach dem beendeten Milliarden-Deal bei der US-Firma Argo AI gab es Berichte, VWN könnte seine laufende Kooperation mit der Intel-Tochter Mobileye ausbauen. Manager Christian Senger wollte den konkreten Namen zu einer "neuen Partnerschaft, die in Arbeit ist", noch nicht bestätigen. Details würden wohl noch im ersten Halbjahr vorgestellt - ebenso wie ein "Self-Driving-System". Außerdem seien zusätzliche Testfahrten mit automatischen Teilfunktionen in deutschen Städten vorgesehen.
900 Nutzfahrzeuge am Tag
Eine Serienversion des ID.Buzz mit hochautomatisierten Funktionen plant die Marke ab 2025. Die Nachfrage nach der jetzigen Variante entwickle sich stark, hieß es zur Vorlage der Jahreszahlen. Bisher seien rund 32.000 Stück verkauft worden. Auch in Japan, Singapur, der Türkei und Israel solle der ID.Buzz "so schnell wie möglich" kommen.
Sollte sich die Versorgung mit Mikrochips stabilisieren, könne VWN am Stammsitz Hannover in diesem Jahr wieder "unter Volllast" über 900 Autos pro Arbeitstag produzieren. Die Kernzahlen des vergangenen Jahres waren bereits bekannt: Die weltweiten Auslieferungen sanken um 8,6 Prozent auf knapp 329.000 Fahrzeuge, in Deutschland aber gelang ein Plus um 8,3 Prozent auf 98.400 Einheiten. Die Gesamtzahl der verkauften E-Modelle bei VWN war mit etwas mehr als 7500 vom Volumen her noch gering, entsprach jedoch einer Verdopplung zum Vorjahr.
Beim um 15,6 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro erhöhten Umsatz waren auch höhere Preise ein Faktor. Der Gewinn im laufenden Geschäft stieg deutlich von 73 auf 529 Millionen Euro - im ersten Corona-Jahr 2020 war noch ein erheblicher Verlust von 454 Millionen Euro aufgelaufen.
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