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Daimler stellt Drei-Stromer-Strategie für Lkw vor

16.09.2020 13:45 Uhr
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Futuristisch: Der wasserstoffbasierte Brennstoffzellen-Konzept-Lkw Mercedes-Benz GenH2 
© Foto: Daimler AG

Der Lkw-Hersteller präsentiert mit dem batterie-elektrischen Urban-E-Actros, dem Brennstoffzellen-Lkw GenH2 Truck und dem batterie-elektrischen E-Actros LongHaul die drei Säulen seiner Truck-Elektrifizierung.

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Stuttgart/Berlin. Daimler Trucks präsentierte heute seine Technologiestrategie für die Lkw-Elektrifizierung - vom urbanen Verteiler- bis zum internationalen Fernverkehr. Highlight war der wasserstoffbasierte Brennstoffzellen-Konzept-Lkw Mercedes-Benz GenH2 Truck. Er soll rund 1000 Kilometer (km) mit einer Tankfüllung fahren können und 2023 in die Kundenerprobung gehen. Daimler Trucks setzt dabei auf flüssigen Wasserstoff mit -253 Grad Celsius.

Zudem gab Daimler Trucks einen Ausblick auf einen rein batterie-elektrisch angetriebenen Fernverkehrs-Lkw, der bis 2024 serienreif sein soll. Der E-Actros LongHaul soll Fahrten auf planbaren Routen energieeffizient abdecken. Seine Reichweite mit einer Batterie-Aufladung wird bei etwa 500 Kilometer liegen. Der bereits 2018 vorgestellte, batterie-elektrisch betriebene E-Actros für den Verteilerverkehr geht ab nächstem Jahr in die Serienproduktion. Die Reichweite der Prototypen von rund 200 km soll des Serien-Pendant deutlich übertreffen.

Neue modulare Plattform-Architektur als Grundlage künftiger elektrischer Serien-Lkw

Die technologische Grundlage aller künftig CO2-neutralen, vollelektrischen Serien-Lkw – ungeachtet ob batterie-elektrisch oder per Brennstoffzelle angetrieben – wird eine neue weltweite modulare Plattformarchitektur sein: der E-Powertrain.

Zugkraft, Reichweite und Leistungsfähigkeit des GenH2 sollen auf dem Niveau des konventionellen Actros mit Dieselmotor liegen. Bei 40 Tonnen Gesamtgewicht soll er eine Zuladung von 25 Tonnen bieten. Zwei spezielle Flüssigwasserstofftanks sowie ein leistungsfähiges Brennstoffzellensystem sollen die große Reichweite ermöglichen.

Daimler Trucks präferiert wegen der höheren Energiedichte flüssigen Wasserstoff. Das Fahrzeug verfügt über Edelstahltanks mit 80 Kilogramm Fassungsvermögen. Das Brennstoffzellensystem soll in der Serienvariante des GenH2 Truck 2x150 kW liefern, die Batterie zusätzlich zeitlich begrenzt bis zu 400 Kilowatt (kW) zum Beschleunigen und Bremsen. Das Speichervermögen der Batterie ist mit 70 Kilowattstunden relativ gering, da die Batterie hauptsächlich zur situativen Leistungsunterstützung der Brennstoffzelle hinzugeschaltet werden soll – etwa bei Lastspitzen während der Beschleunigung, bei voll beladenen Bergauffahrten oder bei Überholmanövern. Die beiden Elektromotoren sind in einer Vorserienversion auf insgesamt 2x230 kW Dauer- und 2x330 kW Maximalleistung ausgelegt. Das Drehmoment liegt bei 2 mal 1577 Newtonmeter (Nm) bzw. 2 mal 2071 Nm.

E-Actros LongHaul in selber Fahrzeugklasse wie GenH2

Der batterieelektrische E-Actros LongHaul wird in derselben Fahrzeugklasse wie der GenH2 positioniert. Die Reichweite von rund 500 km soll mit einer Aufladung ermöglichen werden. Der E-Actros LongHaul wird ab Mitte des Jahrzehnts bereits vor dem GenH2 Truck verfügbar sein. Der E-Actros für die urbane Distribution kommt 2021 als Zwei- und Dreiachser auf den Markt. Daimler Trucks wird ihn in ein ganzheitliches System einbetten, das auch Routenanalysen, Überprüfung möglicher Subventionen, Unterstützung bei der operativen Flottenintegration und die Erarbeitung passender Ladeinfrastrukturlösungen umfasst.

Erste Praxiseinsätze des ebenfalls neuen Niederflur-Lkw Mercedes-Benz E-Econic, sind für kommendes Jahr geplant, Serienfertigung ist 2022. Der E-Econic wird überwiegend in der Entsorgungswirtschaft unterwegs sein. Dieses Anwendungsgebiet eignet sich aufgrund seiner vergleichsweise kurzen und fest eingeplanten Routen von bis zu rund 100 km und einem sehr hohen Stop-and-go-Anteil sehr gut für den Einsatz batterieelektrische Lkw.

Ausführlicher Bericht im VerkehrsRundschau-Heft

Einen ausführlichen Beitrag samt Interview mit CEO Martin Daum zu diesem Thema finden VerkehrsRundschau-Leser in der Heft-Ausgabe 39, die am 25.9. erscheint. (gg)

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