Stuttgart. Im Kampf gegen Staus auf Autobahnen sollen von Mitte 2012 an Standspuren für den regulären Verkehr freigegeben werden. „Wo immer es technisch und verkehrlich möglich ist, sollten wir Seitenstreifen freigeben", sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) den „Stuttgarter Nachrichten". „Angesichts knapper Mittel können wir es uns gar nicht leisten, Spuren leer zu lassen." So sollen auf dem zwölf Kilometer langen Abschnitt der Autobahn 8 zwischen dem Stuttgarter Kreuz und der Anschlussstelle Stuttgart-Möhringen die Seitenstreifen bei hoher Verkehrsdichte freigegeben werden.
Im Jahr 2013 soll in einem zweiten Schritt die gesamte Strecke der Autobahn A 8 zwischen dem Leonberger Dreieck und Wendlingen im Bedarfsfall um die Standspuren erweitert werden können.
Auf der Autobahn A 81 ist die sogenannte temporäre Seitenstreifenfreigabe für den 16 Kilometer langen Bereich zwischen Ludwigsburg und Stuttgart-Zuffenhausen vorgesehen. Das Verfahren ist technisch aufwendig. Die Gesamtkosten werden laut dem Blatt auf 35 Millionen Euro veranschlagt und vom Bund übernommen.
Der Auto Club Europa (ACE) sieht die bundesweite Tendenz kritisch, mit der Freigabe von Seitenstreifen Staus verhindern zu wollen. „Die Freigabe verteilt sich auf viele kurze Abschnitte vor allem rund um die Metropolen. Zusammengerechnet machen sie lediglich 1,6 Prozent des Autobahnnetzes aus. Die Wirkung auf den Verkehrsfluss gleicht einem Tropfen Wasser auf heißem Asphalt", sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner den „Stuttgarter Nachrichten". (dpa)