Heiße News: Bayern-Shuttle holt Deutschen Logistik-Preis 2021
Wir leben in einer Welt mit endlichen Ressourcen – eigentlich nichts Neues. Noch immer leben wir aber nach der Devise: nehmen, benutzen, wegschmeißen. So werden riesige Mengen an Rohstoffen, Energie und weiteren Ressourcen verbraucht. Das es auch anders geht, zeigt DB Cargo zusammen mit der Stahlindustrie. Denn die Stahlindustrie ist Vorreiter beim Schließen von Stoffkreisläufen. Mit dem Bayern-Shuttle hat Europas größte Güterbahn, gemeinsam mit LogServ und CargoServ, den Tochtergesellschaften der Steel Division der voestalpine AG, dafür eine Lösung entwickelt, die so gut ist, dass sie jetzt sogar mit dem Deutschen Logistik-Preis 2021 ausgezeichnet wurde – als erstes Eisenbahnverkehrsunternehmen überhaupt.
Dazu muss man wissen, das Recycling beim Einsatz von Rohstoffen in der Stahlindustrie eine entscheidende Rolle spielt und Stahl so zu einem nachhaltigen Werkstoff mit Zukunft macht. Weil Stahl sich innerhalb seiner Wiederaufbereitung als wahres Nachhaltigkeitswunder erweist, ist er auch weltweit das am meisten recycelte Material und sorgt über den gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet für eine sehr gute Ökobilanz. In fast allen Stahlwerken werden Stahlprodukte nach ihrer Nutzungszeit wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt. Das spart Energie und Ressourcen. Als umweltfreundlicher internationaler Konzern und wichtiger ökologischer Vorreiter bekennt sich voestalpine zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion. Das Stahlrecycling trägt somit als entscheidender Bestandteil des Produktionsprozesses auch dazu bei, Emissionen wie die des schädlichen Treibhausgases CO2 zu vermeiden.
Der Transport ist ein Schlüsselfaktor im Kreislauf
Dazu sorgt der Bayern-Shuttle von DB Cargo für eine klimafreundliche Versorgung der bayerischen Automobilindustrie und ihrer Zulieferer mit den Stahlcoils von voestalpine. In einem völlig neuen Güterkreislauf wird dabei Stahl per Bahn von voestalpine im österreichischen Linz nach Nieder- und Oberbayern sowie in die Oberpfalz geliefert. In die Gegenrichtung fahren Güterzüge den Schrott aus den Autowerken ins Stahlwerk nach Linz – und das alles komplett emissionsfrei. Auch der Traktionspartner CargoServ nutzt ausschließlich CO-neutralen „grünen“ Strom auf dem österreichischen Streckenabschnitt. Und selbst CO2-Emissionen, die durch den Nachlauf per Lkw entstehen, werden durch den Kauf von Klimazertifikaten kompensiert. Die Grundidee des Bayern-Shuttles ist so auch auf andere Produkte und Branchen übertragbar. Wichtig ist, dass Versender, Empfänger und Dienstleister gemeinsam am Konzept feilen, bis es wirklich rund ist und für alle eine Win-win-Situation schafft – so unterstützt DB Cargo mit maßgeschneiderten Lösungen Unternehmen dabei ihre Klimaziele zu erreichen. Bei voestalpine und dem Bayern-Shuttle heißt das konkret: 8.000 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr gegenüber dem Transport auf der Straße.
Die Schiene ist das nachhaltigste Transportmittel überhaupt
Ein Zug bewegt durchschnittlich rund 1.000 Tonnen Ladung und ersetzt so etwa 52 Lkw-Transporte. Die Klimabilanz von Schienentransporten ist im Vergleich zu Lkw-Transporten deutlich besser: Über 80 Prozent CO2 werden im Vergleich zum Transport auf der Straße eingespart. Gleichzeitig werden zur Versorgung der Automobilindustrie flexible Lieferketten benötigt, die auch im Nachtsprung verschiedene Bedarfsorte bedienen können. Die Herausforderung ist also, mit einem cleveren Konzept die Vorteile der Schiene in eine solche Lieferkette einzubringen. Das hohe Produktionsvolumen von Stahlwerken von mehreren Millionen Tonnen pro Jahr ist ökologisch sinnvoll nur auf der Schiene abbildbar – mit einem leistungsfähigen Schienentransportkonzept.
Die Kombination macht den Unterschied
Im Bayern-Shuttle kombiniert DB Cargo deshalb die Schnelligkeit von Ganzzügen mit der Flexibilität von Einzelwagen. In einem werktäglichen Umlauf werden die Sendungen für drei Premiumhersteller aus der bayrischen Automobilindustrie kombiniert. Jeden Tag können bis zur Kapazitätsgrenze des Zugs beliebige Menge für jeden der drei Empfangsorte in den Zug eingestellt werden, DB Cargo liefert diese im Nachtsprung an. Dazu kommt ein Konzept zum Einsatz, das ähnlich einem „Milkrun“ nach einem definierten Ablaufplan jeden der Empfangsorte anfährt und die jeweilige Wagengruppe dort absetzt. Der Bayern-Shuttle vermeidet für eine bestmögliche Klimabilanz sämtliche Leerläufe. Dazu wird an den drei Automobilproduktionsstandorten jeweils hochwertiger Stahlschrott aufgenommen, der im Nachtsprung ins Stahlwerk von voestalpine in Linz transportiert wird. Das spart nicht nur die Emissionen des Leerlaufs, sondern ermöglicht durch die Mengenkombination von Stahl und Schrott die tägliche Lieferung und Abholung an allen Orten. Mit diesem Last-Last-Konzept erreicht DB Cargo mit den Partnern LogServ, CargoServ und voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH höchstmögliche Flexibilität und Schnelligkeit in einer resilienten Transportkette. Mit dem Bayern-Shuttle werden täglich sieben Gleisanschlüsse mit zweiunterschiedlichen Güterwagengattungen mit volatilen Mengen ver- und entsorgt.
Wie das genau funktioniert, was ein Milkrun ist und was der mit dem Bayern-Shuttle zu tun hat? Und wie der Bayern-Shuttle den wichtigsten deutschen Logistikpreis der BVL gewonnen hat – lesen und sehen Sie in den Logistik-News von DB Cargo.*