Altenau. Weil er als Mitglied einer Rauschgiftbande im großen Stil Drogen durch Europa verschoben haben soll, kommt ein Spediteur aus dem Harz vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig habe Anklage gegen den 58-jährigen Niederländer aus Altenau (Kreis Goslar) und dessen 57 Jahre alte Ehefrau erhoben, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit.
Der Unternehmer und sein Sohn waren 2013 in Spanien bei der Übergabe von 2,4 Tonnen Haschisch von niedersächsischen und spanischen Fahndern festgenommen worden. Die Drogen hatten einen Schwarzmarktwert von rund fünf Millionen Euro. Seit der Überführung nach Deutschland sitzt der 58-Jährige in Untersuchungshaft.
Die Anklage wirft ihm vor, die Lastwagen seiner Spedition wiederholt für Drogentransporte nach Norwegen, Großbritannien und Spanien eingesetzt zu haben. Der Mann bestreitet die Vorwürfe. Seiner Frau wird Beihilfe zur Last gelegt. Das Verfahren gegen den 31-jährigen Sohn und weitere mutmaßliche Bandenmitglieder sei abgetrennt worden, sagte die Sprecherin.
Das niedersächsische Landeskriminalamt hatte nach der Festnahme des Unternehmers mitgeteilt, der Mann habe die Spedition im Harz nur gegründet, um unauffällig Drogenhandel betreiben zu können. Die Polizei hatte in den Jahren 2012 und 2013 einzelne Drogentransporte stoppen und Tatverdächtige festnehmen können. Das hielt die Bande allerdings nicht davon ab, den länderübergreifenden Rauschgifthandel weiter zu betreiben. (dpa)