Berlin. Fahrer können ihre Strafpunkte in Flensburg jetzt im Internet abrufen. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nach den Plänen des Bundesverkehrsministeriums und wie Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den Zeitungen bestätigte, sind die Daten demnach ab 10 Uhr an diesem Donnerstag (8. Dezember) zugänglich. „Wir digitalisieren die Verwaltung“, sagte Bundesverkehrsminister Dobrindt, denn das spare „Zeit und Geld“. Um die Punkte online einsehen zu können, braucht man einen Personalausweis im Scheckkartenformat mit Online-Ausweisfunktion, ein Kartenlesegerät sowie eine Ausweis-App auf dem Computer.
Die Auskunft auf der Homepage des Kraftfahrt-Bundesamtes sei kostenfrei. Für das Abrufen der Punkte auf der Seite www.kba.de sind die bürokratischen Hürden beziehungsweise technischen Voraussetzungen allerdings relativ hoch. Das sind datenschutzrechtliche Vorgaben, die einzuhalten sind“, sagte der Sprecher mit Verweis auf den gesetzlich geforderten Identitätsnachweis. „Ich kann doch auch bei einer Bank nicht mit einer E-Mail-Adresse Geld abheben.“
Bereits seit 2011 konnten entsprechend ausgerüstete Verkehrssünder so ihren Punktestand online beantragen, das Ergebnis kam aber weiterhin per Post. Nun können Autofahrer ihre Einträge nach Überprüfung der Identität direkt in einer PDF-Datei erhalten. „Das geht von jetzt auf gleich“, sagte der KBA-Sprecher zur Erweiterung des Online-Angebots. „Wir digitalisieren die Verwaltung“, hatte zuvor auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe gesagt. „Das spart Zeit und Geld.“
Wie viele Autofahrer künftig tatsächlich ihren Punktestand online abrufen, ist offen. Von den 312.000 zwischen Januar und Oktober 2016 erteilten Auskünften des KBA waren nach Behördenangaben aber gerade mal etwa 7000 Anträge online gestellt worden.
Nur ein Teil der Autofahrer wird das neue Angebot nutzen
Ob das neue Angebot besser angenommen wird? „Das Nutzungsverhalten ist schwer einzuschätzen“, sagte der KBA-Sprecher. Es gebe Menschen, die für einen künftigen Arbeitgeber sehr schnell ein punktefreies Konto nachweisen müssten. Für sie kann die Online-Funktion nun ein Vorteil gegenüber der Post sein – sofern sie zu den Deutschen gehören, die bereits den digitalen Personalausweis haben und nutzen.
Nur ein Bruchteil der Deutschen macht einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Kantar TNS (früher TNS Infratest) zufolge hiervon allerdings Gebrauch. Nur rund 13 Prozent aller Deutschen hätten die Online-Ausweisfunktion überhaupt aktiviert. Noch weniger (vier Prozent) haben demnach das auch für die Punkte-Abfrage beim KBA benötigte Kartenlesegerät, heißt es im E-Government-Monitor 2016. Dabei besitzen laut Bundesinnenministerium bereits 45 Millionen Deutsche den neuen Ausweis im Scheckkartenformat.