Berlin/Leipzig. Porsche Leipzig ist Gewinner des VDA-Logistik-Awards 2020. Das sächsische Werk des Sportwagenherstellers überzeugte die Jury mit seinem Logistikkonzept, das auf intelligente Planungstools, hochautomatisierte Prozesse und eine energieeffiziente Lager- und Kommissionierungstechnik setzt. Verliehen wurde der Preis am Mittwochabend in Leipzig auf dem Forum Automobillogistik der Bundesvereinigung Logistik (BVL) und des Verbandes der Automobilindustrie (VDA)
„Das Logistik-Konzept von Porsche für die Versorgung des Werks Leipzig gibt viele Impulse für die Logistik der Zukunft: Stark integriert, intelligent automatisiert, auf höchste Zuverlässigkeit und Effizienz getrimmt, zeigt es Innovationspotenzial für das Werk Leipzig, die Automobilindustrie und auch die Logistik in anderen Branchen auf“, begründete Professor Wolfgang Stölzle, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Supply Chain Management an der Universität St. Gallen, die Entscheidung der Jury. Stölzle ist Vorsitzender der Jury des VDA-Logistik-Awards.
Planungstool optimiert die ankommenden Lieferströme
Grundlage des Logistikkonzepts von Porsche Leipzig ist ein Planungstool, das die ankommenden Lieferströme optimiert und die zur Verfügung stehenden Lagerkapazitäten optimal nutzt. Es dient als Basis für ein automatisches Kleinteilelager mit effizienter Shuttletechnologie, eine dynamische Kommissionierung, die Porsche zum Patent angemeldet hat, und mehrere fahrerlose Transportsysteme. Mit diesem neuen Logistikkonzept können Lieferanten nun individuell und in optimalen Rhythmen direkt im Werk anliefern.
„Wir haben unsere Werkslogistik sowie das Inboundnetzwerk in den vergangenen zwei Jahren komplett neu gedacht und im laufenden Drei-Schichtbetrieb umgestellt. Das war nicht nur ein mutiger Schritt, sondern auch ein großer Kraftakt für die gesamte Mannschaft. Umso mehr freuen wir uns nun über die Auszeichnung des Verbands der Automobilindustrie“, sagte Michael Weihrauch, Leiter Logistik von Porsche Leipzig.
Logistikkonzept setzt neue Maßstäbe in Ressourcenschonung
90 Shuttles sind das Herzstück des automatischen Kleinteilelagers, die in zwei Gassen alle Kleinladungsträger ein- und auslagern. Bei der Einlagerung kommt ein komplexer Roboter für eine automatische Depalletierung zum Einsatz. Die neu entwickelte dynamische Kommissionierung für alle Großladungsträger sei in dieser Form in der Automobilindustrie einzigartig, heißt es. Neben einer hochverdichteten Kommissionierzone gehört eine Förderstrecke mit Shuttle-Technik in vier Metern Höhe zur Anlage, die vollautomatisch die Behälter ein- und auslagert.
Das neue Logistikkonzept stellt die hohe Varianz in der Porsche-Produktion sicher und senkt Logistikkosten, zudem wurden Arbeitsplätze ergonomischer gestaltet. Auch in puncto Ressourcenschonung setzt das Logistikkonzept Maßstäbe: Mit einer Einsparung von insgesamt 3500 Tonnen CO2 pro Jahr leiste, heißt es, einen entscheidenden Beitrag dazu, dass Porsche Leipzig Schritt für Schritt zur „Zero Impact Factory“ wird: zur Produktion, die keinen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. (eh)