-- Anzeige --

Jeder dritte rasselt durch die Führerscheinprüfung

04.05.2018 14:18 Uhr
Führerscheinprüfung
Vor allem die Theorieprüfung macht immer mehr Führerscheinanwärtern Probleme
© Foto: Jens Schierenbeck/dpa Themendienst/picture-alliance

Glaubt man der Statistik des Bundeskraftfahrtamts, können Fahrschüler in Hamburg am schlechtesten Auto fahren und in Sachsen-Anhalt am schlechtesten lernen – dort sind die Durchfallquoten am höchsten.

-- Anzeige --

Stuttgart/Flensburg. Fahrschüler sind im vergangenen Jahr häufiger durch die Führerscheinprüfung gerauscht. Mittlerweile scheitert mehr als ein Drittel aller Anwärter an der theoretischen Prüfung, fast sieben Prozent mehr als noch in 2016. Das geht aus Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes hervor. Knapp ein Drittel der Prüflinge rasselt durch den praktischen Test. Das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Fahrlehrerverbände begründen die Entwicklung mit der steigenden Zahl fremdsprachiger Anwärter. Außerdem lasse das Interesse Jugendlicher am Autofahren nach.

Spitzenreiter bei den nicht bestandenen theoretischen Prüfungen sind die Fahrschüler in Sachsen-Anhalt. Dort bestanden im Jahr 2017 fast 45 Prozent der Teilnehmer den schriftlichen Test nicht. Bei der praktischen Prüfung haben die Hamburger das Nachsehen – fast 42 Prozent der Fahrschüler scheiterten dort 2017 im Praxistest.

Doch diese Zahlen sind keine Ausreißer, vielmehr sucht man in der Tabelle des Kraftfahrtbundesamts vergebens nach wirklich erfolgreichen Bundesländern. Am besten schneidet noch Hessen ab, doch auch hier bestehen 31 Prozent die Theorie nicht, und immerhin 23 Prozent fallen in der praktischen Prüfung durch.

Sprachprobleme und steigendes Verkehrsaufkommen

Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände, Gerhard von Bressensdorf, führt die höheren Durchfallquoten in erster Linie auf den größeren Anteil nicht deutschsprachiger Bewerber zurück. Ihnen falle die Theorieprüfung schwer. Zudem seien sie mit einer anderen Verkehrskultur aufgewachsen und brauchten oft drei bis fünf Anläufe, bis sie bestünden, sagte Bressensdorf. In der Praxisprüfung gebe es durch den zunehmenden Verkehr immer mehr Fehlerquellen für Prüflinge.

Der Vorsitzende des baden-württembergischen Fahrlehrerverbandes, Jochen Klima, bestätigt, dass die Zahl der Bewerber aus anderen Ländern zugenommen habe und ihnen die Führerscheinprüfung schwerer falle als Anwärtern, die im deutschen Verkehrssystem groß geworden sind. Zum anderen habe jedoch auch das Interesse Jugendlicher nachgelassen. Die Prüfungen werden seinem Eindruck nach nicht mehr ernst genug genommen. „Früher war Mobilität notwendig für Kommunikation“, sagte Klima. „Handy und Internet haben dem Führerschein den Rang abgelaufen.“ (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Hamburg

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.