Passau. Nach einem riskanten Überholmanöver hat das Amtsgericht Passau einen tschechischen Lkw-Fahrer zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Außerdem müsse er für vier Jahre seinen Führerschein abgeben, teilte ein Gerichtssprecher am Donnerstag, 12. Dezember, mit. Der Entzug der Fahrerlaubnis gelte aber nur für Deutschland, nicht für dessen Heimat Tschechien. Zuvor hatte der „Bayerische Rundfunk“ darüber berichtet.
Der 53-Jährige wurde wegen vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann Ende Januar auf der Bundesstraße 12 bei Freyung mit einem Sattelzug überholte – trotz Verbots. Ein entgegenkommender Bus konnte gerade noch abbremsen und ausweichen.
Die Staatsanwaltschaft hatte mindestens drei Jahre Haft und fünf Jahre Führerscheinentzug gefordert. Sie erhob ursprünglich Anklage wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Passau. Dafür sah das Landgericht keinen hinreichenden Tatverdacht und eröffnete das Verfahren mit geänderter Anklage vor dem Amtsgericht. Die Verteidigung des Lkw-Fahrers hatte für eine Bewährungsstrafe plädiert. Das Urteil ist laut Gerichtssprecher noch nicht rechtskräftig. (dpa)