Köln. Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland wird nach Einschätzung der Kreditversicherer 2015 erstmals seit fünf Jahren wieder zunehmen. Man rechne mit einem Anstieg der Insolvenzen um zwei Prozent auf 25 000 Fälle, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag in Köln mit. Grund dafür seien vor allem Schwierigkeiten im Export. Der Euroraum entwickle sich wesentlich schwächer als erwartet. Hinzu komme eine sich verlangsamende Konjunktur in China und eine Rezession in Russland.
Für das laufende Jahr erwarten die Kreditversicherer noch einen Rückgang der Unternehmensinsolvenzen um sechs Prozent. Die Ukraine-Krise und die bisher verhängten Sanktionen gegen Russland würden das deutsche Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um bis zu 0,2 Prozentpunkte belasten. Betroffen seien bislang vor allem Unternehmen mit starker Ausrichtung auf den russischen Markt, insbesondere aus dem Maschinenbau, dem Automobilsektor und der Chemiebranche. Die Spirale der Sanktionen ist in den Augen der Kreditversicherer das „größte Risiko für die Konjunktur“. (dpa)