Schönefeld. Mit einem Feldbett hat sich der Brandenburger Grünen-Chef Benjamin Raschke am Freitag vor dem Terminal des neuen Berliner Hauptstadtflughafens einquartiert. Ausgestattet mit Ohrenschützern und einer Zipfelmütze demonstrierte Raschke für die Ausweitung des Nachtflugverbots von 22 Uhr bis 6 Uhr. „Die Bürger müssen in der Nacht wirksam vor dem Fluglärm geschützt werden“, sagte Raschke. Ein erfolgreiches Bürgerbegehren für das lange Nachtflugverbot war vom Potsdamer Landtag unterstützt worden. Der Vorstoß Brandenburgs für eine längere Nachtruhe war jedoch am Widerstand der Miteigentümer Bund und Berlin gescheitert.
„Zudem sind von den knapp 17 000 Anträgen der Anwohner auf Schallschutz erst ein Bruchteil bearbeitet, geschweige denn eingebaut“, monierte Raschke. Der Deutsche Ärztetag habe erst kürzlich darauf hingewiesen, dass durch Flug- und Straßenlärm erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen und somit volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro verursacht würden. Rasche will sein „Sleep-In“ bis in den späten Abend hinein fortsetzen. Die ganze Nacht werde er dort aber nicht verbringen. (dpa)