Moskau. Die Hausdurchsuchung in der Villa des Chefs der russischen Zollbehörde förderte einen unerwarteten Luxus zutage: Etwa 900.000 Euro Bargeld in Schuhkartons und teure Gemälde im Treppenhaus. Nach der Razzia in seiner Villa ist der Chef der russischen Zollbehörde, Andrej Beljaninow, zurückgetreten. Die Polizei hatte das Haus in einem Fall von Alkoholschmuggel zu Wochenbeginn durchsucht und war dabei auf den Reichtum gestoßen. Beljaninow erklärte den Ermittlern den Luxus mit Familienersparnissen. Ob der 59-Jährige angeklagt werde, sei noch unklar, teilte die Justiz in Moskau am Donnerstag mit. Beljaninow arbeitete einst für den Sowjetgeheimdienst KGB in der DDR – wie Kremlchef Wladimir Putin.
Ministerpräsident Dmitri Medwedew ernannte am Donnerstag Wladimir Bulawin zum neuen Zollchef. „Zeigen Sie Ihre besten Qualitäten! In den vergangenen Jahren sind in dieser Behörde Probleme entstanden“, sagte Medwedew bei einem Treffen mit Bulawin der Agentur Interfax zufolge. Bei dem Fall von Alkoholschmuggel war Cognac als Dichtungsmittel deklariert und in großen Mengen über St. Petersburg nach Russland eingeführt worden. Einer der Hauptverdächtigen arbeitete einst für Beljaninow. (dpa)