Köln. Wegen fehlender Lokführer sind über Ostern mehrere Nahverkehrszüge in Nordrhein-Westfalen ausgefallen. Betroffen gewesen seien Strecken, die von Privatbahnen befahren werden, sagte der NRW-Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL), Frank Schmidt, am Mittwoch zu einem Bericht der „Neuen Ruhr Zeitung“. Sprecherinnen der Unternehmen Eurobahn und Trans Regio bestätigten der Nachrichtenagentur dpa, dass es einzelne Zugausfälle gegeben habe.
„Die gesamte Branche hat ein Nachwuchsproblem. Es gibt zu wenige Lokführer“, sagte Schmidt. Allein in NRW fehlten seiner Schätzung nach 300 bis 350 Lokführer, um einen reibungslosen Ablauf im Personen- und Güterverkehr garantieren zu können. Bundesweit seien es 800 bis 1000. Es sei in der Vergangenheit zu wenig für die Ausbildung getan worden, nun fehle qualifizierter Nachwuchs. Teilweise würden die Unternehmen sich gegenseitig Lokführer abwerben. Schmidt forderte einen „Runden Tisch“, an dem Vertreter von Bahnunternehmen, Verkehrsverbünden und Politik nach Lösungen suchen sollten.
Auf Bundesebene laufen zwischen der GDL und der Deutschen Bahn zurzeit Tarifverhandlungen über neue Formen der Beschäftigungssicherung. In dem Zusammenhang hatte die GDL auch die Personalplanung der Bahn kritisiert. Die Bahn hatte die Kritik zurückgewiesen und erklärt, sie habe ihre Mitarbeiterzahlen in Deutschland aufgestockt und auch neue Lokführer eingestellt. (dpa)