Dresden. Der Luftverkehr in Deutschland befindet sich weiter im Steigflug. „Langfristig ging die Zahl der Flugbewegungen in den vergangenen Jahren nach oben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das ändern wird“, sagte der für Deutschland zuständige Flugkoordinator Claus Ulrich gestern am Rande einer Konferenz in Dresden. Bei der Tagung der International Air Transport Association (IATA) stimmen noch bis Mittwoch 250 Airlines aus 136 Ländern ihre Flugpläne für die Wintersaison 2007/2008 ab. Dabei werden die so genannten Slots koordiniert - Zeitfenster, in denen eine Airline auf einem bestimmten Flughafen starten und landen darf. Während 2003 auf den 17 deutschen Flughäfen noch 2,1 Millionen Starts und Landungen erfolgten, geht Ulrich in diesem Jahr bereits von 2,4 Millionen aus. Auch weltweit lägen die Slots für die kommende Wintersaison leicht über den Vergleichswerten des Vorjahres. Nach Angaben von Ulrich sind Flughäfen wie die in Frankfurt am Main, Berlin-Tegel oder Düsseldorf bereits an der Kapazitätsgrenze angelangt. Frankfurt habe zu den üblichen Zeiten eine Auslastung von 98,5 Prozent, in London-Heathrow liege sie sogar bei 99,8 Prozent. Auch Düsseldorf (95 Prozent), Berlin-Tegel (90 bis 95) und München (80) seien vergleichweise „dicht“. „Wir machen schon einen guten Job. Mehr geht da aber nicht rein“, sagte der 61-Jährige. Im Grund bleibe den Flughäfen nur der Ausbau: „Die Nachfrage ist da.“ Die höchste Slot-Kapazität hat derzeit München mit 98 Starts und Landungen pro Stunde. In Frankfurt sind es 82. „Die Nachfrage in Frankfurt liegt bei 100. Aber auch das ist aber schon eine gefilterte Zahl“, betonte Ulrich. Viele Airlines machten sich gar nicht mehr die Mühe einer Nachfrage, weil sie das für ausweglos hielten. In Dresden und Leipzig gebe es dagegen noch ausreichend Luft. Ulrich geht davon aus, dass die Debatte um den Klimaschutz Auswirkungen auf die Branche hat. Schon heute würden die Fluggesellschaften genau rechnen. „Niemand fliegt, weil es schön brummt. Die Airlines wollen Geld verdienen.“ Bei harter Konkurrenz seien die Tarife derzeit nach wie vor im Fallen. „Da überlegt sich jede Fluggesellschaft, ob sie von A nach B fliegt oder nicht.“ (dpa)
Zahl der Flugbewegungen wird weiter wachsen
Luftverkehr in Deutschland im Aufwind: Anzahl der Flüge wird voraussichtlich in den nächsten Jahren weiter steigen