Wo ein dicker Hals "mega-out" ist

Fragt man die Trailerhersteller nach den Trends im Megabereich für das Einsatzfeld "Automotive", herrscht schnell Einigkeit hinsichtlich der neuen Entwicklungen, die vor allem die Höhe des Sattelhalses betreffen: "Die Nachfrage steigt. Vor allem nach Fahrzeugen mit 50er-Hals aufgrund der zunehmenden 4000-Millimeter-Problematik", erklärt Krone-Verkaufsleiter Deutschland Frank Albers. Zurückhaltender bewertet er dagegen die Schnellverschlussplane, nach der Krone nach wie vor nur Einzelanfragen verzeichnet. Kögel-Pressesprecher Volker Seitz stellt fest, das sowohl der Mega Perfect Height als auch der Hybrid-Schnellverschluss sehr gut ankommen. Kögels höhenoptimierter Mega hält die zulässige Gesamthöhe von vier Metern bei einer Sattelkupplungshöhe von 910 Millimetern ein. Zurückhaltender äußert sich Schmitz Cargobull, was momentan vor allem daher rührt, dass die Cargobullen aktuell ihr gesamtes Curtainsonderprogramm nach und nach auf rollierte Rahmen umstellen, die laut Pressesprecherin Silke Hesener bei den Megas bis Jahresende 2015 in Serie gehen werden. Aktuell misst der "schlankeste Elefanten-Hals 65 Millimeter", aber es ist anzunehmen, dass die Cargobullen bei der neuen Rahmengeneration hier noch einige Millimeter finden werden. Die haben Schwarzmüller und Fliegl bereits herauskonstruiert, und zwar nachhaltig: Bei 40 Millimeter starten die Österreicher, auf gar 30 Millimeter hat Fliegl den Hals beim neuen Mega 4.0 geschrumpft. Nach den ersten Prototypen startet Fliegl jetzt nach eigenen Angaben die Serienfertigung: Vor allem im Automotivebereich gab es laut Fliegl-Pressesprecher Götz Gemeinhardt einige Anfragen, die jetzt bedient werden wollen. Automotivelastig sind auch die Kunden, die die komplett zu öffnende Freeload-Plane und das Quicklock-Schnellplanenverschlusssystem ordern. Auch Antje Schmidt, Vertriebsmanagerin bei Schwarzmüller, stellt aktuell eine "leicht steigende Nachfrage" nach dem 40er-Mega fest. Das Schnellplanenöffnungssystem Quick-Slider wird ihrer Aussage nach gut am Markt angenommen und sei "speziell bei der Getränkelogistik beliebt." Weniger stark steigt die Nachfrage nach den Aussagen aller Hersteller beim Megacoil. Er ist laut Frank Albers "ein Nischenprodukt", dessen Nachfrage stabil bleibe. Götz Gemeinhardt von Fliegl merkt hierzu an, dass der oft gelobte Rundlauf "Bleche hin, Teile zurück" in der Praxis oft gar nicht stattfinde: Vielmehr wollen sich die Kunden mit den Coilfahrzeugen eher "grundsätzlich flexibel aufstellen." Für seine soliden Coilfahrzeuge ist auch Kässbohrer bekannt. Doch nachdem der Hersteller erst nach der Krise eine neue Strategie mit verstärkter Präsenz auf dem deutschsprachigen Markt aufstellte, kommt die erst jetzt zum Tragen. Die solide (und nicht ganz leichte) Basis bleibt, wurde aber jetzt durch KTL-geschützte Rahmen und eine teilweise Überarbeitung samt Tests auf eigenem Hydropulser in Fließfertigung optimiert. Ebenfalls in ein technisches Entwicklungszentrum und einen Ausbau der Serienfertigung investiert Wielton. Dazu erklärt Christoph Kotowski, aktuell mit für den Deutschland-Vertrieb verantwortlich, dass Wieltons Mega erst 2014 komplett neu auf den Markt kam. Diesen gibt es mit Coilmulde und bahntauglich. "Die Nachfrage nach den Fahrzeugen steigt entsprechend seit Markteinführung kontinuierlich. Abnehmer sind vor allem größere Speditionen, die beim Kauf direkt mehrere Fahrzeuge für ihren Fuhrpark ordern." Diesen Erfolg - vor allem auf dem polnischen Heimatmarkt - will die Marke mit dem Kamel (die mittlerweile die italienische Trailer Group mit Cardi, Merker und Viberti übernahm und mehrheitlich beim französischen Curtainsider-Marktführer Fruehauf einstieg) mittelfristig auch auf anderen Märkten wiederholen. Dazu baut Wielton derzeit am Stammwerk im polnischen Wielun ein Forschungs- und Entwicklungszentrum mit Diagnosestationen, um künftig weitere Mega-Versionen nachzuschieben, die tendenziell noch leichter und stabiler als die aktuelle Generation ausfallen dürften. Zurück zu den niedrigen Hälsen: Krone-Verkaufsleiter Albers freut sich, dass er mit dem Mega-50er-Hals kombiniert mit 930er-Aufsattelhöhe immer besser ankommt und aus der Nische fährt: "Die Firma LGI hat nach 100 Fahrzeugen in 2014 wieder 70 neue Fahrzeuge geordert." Die Probleme in der Praxis Albers gibt zu bedenken, dass bei den Lkw-Herstellern zwar Projekte mit noch geringerer Aufsattelhöhe laufen, die aber hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit betrachtet werden müssen. Denn die dafür erforderlichen Reifen für den Lkw seien deutlich teurer und nicht immer überall sofort verfügbar. Außerdem würden "durch die niedrige Bauart der Zugmaschine höhere Fahrschäden (zum Beispiel an den Schürzen) verursacht." Insofern sieht Krone in der 930er-Aufsattelhöhe einen "guten wirtschaftlichen Kompromiss für die Kunden." Die halten sich aber zurück, wenn es um Krones "Rückrüstset" zum Standard-Profiliner geht, der gebraucht viel besser verkäuflich ist: "Einzelne Kunden nehmen die Lösung gut an, die Gesamtheit eher verhalten." Das liegt laut Albers vor allem an der Anfangsmehrinvestition. Die Preise im Gesamtmarkt seien vor allem von Verladerseite mittlerweile teils so knapp, dass sich viele Fuhrunternehmen Mehrpreise nicht mehr leisten können oder wollen. Womit Albers für all seine Marktbegleiter sprechen dürfte. Schade, dass die schlanken Hälse nicht auch für schlankes Geld zu haben sind! Wichtige Anbieter Berger Tel.: +43 53 38/84 21 70 00 www.berger-ecotrail.comBöse Tel.: 0 29 73/80 60 www.boese-fahrzeugbau.deDinkel Tel.: 0 93 42/9 64 00 www.kdinkel.comFliegl Tel.: 03 64 82/83 00 www.fliegl-fahrzeugbau.deKässbohrer Tel.: 028 23/9 72 10 www.kaessbohrer.comm Kögel Tel.: 0 82 85/8 80 www.koegel.comKrone Tel.: 0 59 51/20 90 www.krone.deOrten Tel.: 0 65 31/50 30 www.orten.comSchmitz Cargobull Tel.: 025 58/81 0 www.cargobull.comSchwarzmüller Tel.: +43 77 13/80 00 www.schwarzmueller.comWecon Tel.: 0 25 93/92 10 www.wecon.deWielton Tel.: 0 22 34/9 67 89 20 www.wielton.de

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