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Wissenschaftspreis Logistik 2020 geht an Felix Weidinger

22.10.2020 11:34 Uhr
BVL, Wissenschaftspreis Logistik 2020, Felix Weidinger
Preisträger Felix Weidinger war bei der Preisverleihung gestern Abend digital zugeschaltet. Auf der Bühne: Tomas Henninger, Leiter Logistik Capability beim Sponsor des Wissenschaftspreises, der Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
© Foto: BVL/Bublitz

Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) zeichnet damit die Arbeit Weidingers über die Systematisierung von Lagerhaltungssystemen und neue Lösungen für E-Commerce aus.

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Berlin. Dr. Felix Weidinger erhält den Wissenschaftspreis Logistik 2020 der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Ausgezeichnet wird er für seine Dissertation „E-Commerce Warehousing – Order Fulfillment in Modern Retailing“. Darin gibt Weidinger einen Überblick über bereits etablierte E-Commerce-Lagerhaltungssysteme und stellt Lösungsverfahren und Entscheidungsunterstützung für neuartige Planungsprobleme zur Verfügung.

Vergeben wurde der Preis im Rahmen des 37. Deutschen Logistik-Kongress der BVL, der erstmals digital stattfand.

Hintergrund

Der Online-Handel ist im Wachstum begriffen – mit neuen Spielregeln und Kundenanforderungen, so die BVL. Dabei werde die Lücke zwischen traditionellen Lagerhaltungssystemen und gewandelten Aufgaben zunehmend größer.

Im Lager entscheide sich häufig, welche E-Commerce-Händler mit immer neuen Serviceangeboten ihre Marktposition im umkämpften Onlinehandel behaupten können. So werde beispielsweise durch die Etablierung von Premiumversand-Programmen, mit einer zugesicherten Lieferung am nächsten oder gar am selben Tag, der zeitliche Druck auf die Kommissionierung von Kundenbestellungen massiv verstärkt.

Moderne, auf das Kommissionieren von E-Commerce-Bestellungen ausgelegte Lagerhaltungssysteme adaptieren traditionelle Systeme durch Reorganisation kritischer Prozesse oder nutzen hardwarebasierte Innovationen, um Engpässe zu beseitigen. Diese neue Generation von Lagerhaltungssystemen umfasse viele unterschiedliche Lösungen, welche jeweils neue systemspezifische Planungsprobleme aufweisen würden, so die Bundesvereinigung.

Werden Prozesse umstrukturiert, könne es zu Veränderungen grundlegender Annahmen kommen, sodass bewährte Lösungsansätze nicht mehr anwendbar sind. Ferner könnten neue Planungsprobleme auftreten, für die man neue technische Lösungen braucht.

Begründung der Jury

Weidinger leiste mit seiner Arbeit zunächst eine Systematisierung herkömmlicher und neuer Lagertypen, so die BVL. Vor allem aber habe er leistungsfähige Optimierungsverfahren zur Lösung konkreter, insbesondere operativer Problemstellungen entwickelt. Auf Basis der Algorithmen könne eine konkrete Unterstützung für das Management von modernen Distributionszentren geleistet werden.

„Sie zeichnet sich durch ihr breites methodisches Spektrum, die innovativen Problemstellungen, die sicher beherrschten Methoden der mathematischen Optimierung sowie die systematisch belegten und praxistauglichen Handlungsempfehlungen aus“, sagte Prof. Dr. Nils Boysen über Felix Weidingers Dissertation. Er hatte sie am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre/Operations Management der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Jena begleitet.

Im Finale, das am 8. Oktober im Rahmen einer Online-Konferenz stattfand, setzte sich Weidinger gegen Konstantin Kloos (Würzburg), Michael Scholz (Erlangen/Nürnberg) und Tobias Staab (München) durch. Die Arbeiten dieser Finalisten beschäftigen sich mit der Zuordnungsplanung in Vertriebshierarchien, einem Intralogistics Execution System mit integrierten autonomen, servicebasierten Transportentitäten sowie einer Planungsmethode für manuell bediente Lagersysteme mit mehreren Lagerbereichen.

5000 Euro für den Preisträger

Der Wissenschaftspreis Logistik ist mit ist mit jeweils Euro 5.000 für den Preisträger und das betreuende Institut dotiert. Er wurde auch in diesem Jahr durch die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, gesponsort. (sn)

 

 

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