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Kühne + Nagel im Aufwärtstrend

20.10.2020 11:01 Uhr
, K+N, Weltsitz Schindellegi
Der Weltsitz von Kühne + Nagel im schweizerischen Schindellegi
© Foto: Kühne + Nagel

Der Umsatz des Logistikkonzerns fällt zwar noch geringer aus als im Vorjahr, beim Gewinn legen die Schweizer aber deutlich zu. Dabei spielte der Bereich Luftfracht eine wesentliche Rolle.

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Schindellegi. Kühne + Nagel befindet sich wieder in einem Aufschwung. Nachdem die erste Jahreshälfte 2020 für das Schweizer Logistikunternehmen aufgrund der Corona-Krise enttäuschend ausfiel, stieg der Gewinn im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nun. 

Demnach lag der Nettoumsatz für die Monate Juli bis September 2020 mit 5031 Mio. Schweizer Franken (CHF) (umgerechnet 4695 Millionen Euro) zwar noch um vier Prozent unter dem Ergebnis der Vorjahresperiode. Das Ebit (Gewinn vor Zinsen und Steuern) erhöhte sich allerdings deutlich um 31 Prozent auf 371 Mio. CHF (2019: 283 Mio. CHF). Der Reingewinn betrug in dem Zeitraum 266 Millionen CHF (+24,3 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode).

In den ersten neun Monaten 2020 belief sich das Ebit insgesamt auf 790 Millionen CHF und lag damit nur knapp und dem Wert des Vorjahres (2019: 794 Millionen Euro). Auch der Reingewinn fiel in diesem Zeitraum nur etwas geringer als ein Jahr zuvor aus: 575 Millionen CHF sind 3,8 Prozent weniger als 2019 (598 Millionen CHF).

Landverkehr

Im Konzernbereich Landverkehr steigen im dritten Quartal die Sendungszahlen deutlich gegenüber dem Vorquartal. Dabei spielte vor allem die Nachfrage nach nationalen Transportkapazitäten in Europa eine wesentliche Rolle, die auf Vorkrisenniveau lag. In Nordamerika lag die Nachfrage für fast alle Produktsegmente hingegen deutlich hinter dem Vorjahr, wobei es seit September wieder etwas aufwärts zu gehen scheint. Das Ebit des Geschäftsbereichs sank auf 12 Millionen CHF, der Nettoumsatz auf 796 Millionen CHF. Bei dem schwächeren Ergebnis im Vergleich zum Vorquartal spielte vor allem schwache Nachfrage für Expo- und Event-Logistik eine Rolle.

Seefracht

Der Geschäftsbereich Seefracht entwickelte sich in dem Monaten Juli, August und September 2020 sehr positiv. So stieg das Containervolumen gegenüber dem zweiten Quartal dieses Jahres um 10,4 Prozent auf 1,2 Millionen TEU (Standardcontainer-Einheiten). Das Ebit legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 137 Millionen CHF zu (+ 12,3 %). Der Nettoumsatz lag bei knapp 1,8 Milliarden CHF (- 6,2 %).

Luftfracht

Das Luftfrachtvolumen verzeichnete ein Minus von 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, insgesamt wurden 354.000 Tonnen Güter befördert. Trotzdem verbesserte sich das Ebit um knapp 90 Prozent auf 169 Millionen CHF und der Nettoumsatz um um 8,7 Prozent auf 1,2 Milliarden CHF. Allerdings ist hier ein positiver Einmaleffekt von netto 63 Millionen CHF aus der Auflösung der bedingten Kaufpreisrückstellung einer abgewickelten Akquisition aus dem Jahr 2018 enthalten.

Kontraktlogistik

Dieser Geschäftsbereich konnte im dritten Quartal laut K+N dank Marktanteilsgewinne bei Pharma-&-Healthcare-Dienstleistungen und im E-Commerce-Fulfilment zulegen. Auch ein striktes Kostenmanagement sei für die positive Entwicklung verantwortlich.  Das Ebit stieg hier um 44 Prozent auf 53 Millionen CHF - bereinigt um außerordentliche Erträge im dritten Quartal 2019 und 2020 durch Immobilienverkäufe in der Höhe von 21 Millionen CHF beziehungsweise 4 Millionen CHF. Der Nettoumsatz des Bereichs lag im dritten Quartal bei 1,2 Milliarden CHF.

Corona: Gewappnet für Impfstoff-Verteilung

Kühne + Nagel ist nach eigenen Angaben gut darauf vorbereitet, Distributionsdienstleistungen für Covid-19-Impfstoffe, Test-Kits und weitere Hilfsmaterialien sicherzustellen. Die Basis dafür bilde das multimodale Pharma-&-Healthcare-Netzwerk mit weltweit über 230 zertifizierten Standorten. In der Kontraktlogistik wurden laut K+N erste Verträge im Zusammenhang mit der Covid-19-Impfstoff-Produktion abgeschlossen. Die Distribution durch die Luftfracht und die Landverkehre soll vorbehaltlich der Produktzulassung voraussichtlich im kommenden Jahr anlaufen. Aktuell gehe man davon aus, dass global zwischen 11 und 15 Milliarden Impfdosen benötigt werden. (sn)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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