Wisch und weg

In Lagerhallen herrscht viel Betrieb, entsprechend sieht es am Abend aus: Ob Reifenabrieb von Flurförderzeugen, Palettensplitter, Papier- und Pappreste oder Staub - die Verschmutzungen sind vielfältig. Dem Dreck sollte nicht nur im Interesse des optischen Eindrucks regelmäßig zu Leibe gerückt werden, sondern auch und vor allem, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Die grundsätzliche Frage bei der Auswahl der passenden Reinigungsmaschine lautet freilich: trocken oder nass reinigen? Während bei lose aufliegendem Schmutz wie Staub oder Papierresten unter Umständen der Einsatz einer Kehr- beziehungsweise Kehrsaugmaschine ausreichen kann, empfehlen sich für die Nassreinigung Scheuersaugmaschinen. Um wirtschaftlich putzen zu können, sollte man auf eine passend dimensionierte Reinigungsmaschine zurückgreifen. "Je nach Größe des zu reinigenden Objekts, der Häufigkeit der Reinigung und der räumlichen Gegebenheiten, beispielsweise der Gangbreiten, sind das Tankvolumen, die Arbeitsbreite und die Wendigkeit der Maschinen von entscheidender Bedeutung", erklärt Daniel Friz, Produktmanager Floor Care bei Kärcher. Kompakte Geräte mit Li-Ionen-Akku Mit der handgeführten Scheuersaugmaschine BR 45/22 C hat Kärcher ein besonders kompaktes Modell im Portfolio, das zudem mit dem Lenkkonzept KART ausgestattet ist: Dabei wird der Bürstenkopf unmittelbar über ein Lenkrad gesteuert, was der Wendigkeit zugutekommen soll. Die Scheuersaugmaschine mit einer Arbeitsbreite von 450 Millimetern und einem Tankvolumen von 22 Litern wird durch einen Lithium-Ionen-Akku angetrieben. Innerhalb von viereinhalb Stunden ist er vollständig aufgeladen. Danach kann die Maschine in einer Stunde bis zu 1800 Quadratmeter reinigen, verspricht Kärcher. Für anspruchsvolle Aufgaben hat Kärcher die Aufsitz-Scheuersaugmaschine B 200 R konzipiert. Das Oberklassegerät mit einer Arbeitsbreite von 900 Millimetern und einem Tankvolumen von 200 Litern hält dank verschiedener Gummibeschichtungen an Vorder- und Hinterrädern auch auf nassen oder glatten Böden die Spur und kommt laut Hersteller mit Steigungen von bis zu 15 Prozent zurecht. Während die Lithium-Ionen-Technologie in kleineren Geräten durchaus häufiger anzutreffen ist, kommt sie bei großen Aufsitzmaschinen noch nicht zum Einsatz. "Hier ist der Einsatz der Lithium-Ionen-Batterien derzeit noch nicht rentabel", sagt Friz. Dass die Lithium-Ionen-Technologie bei Reinigungsmaschinen langsam auf dem Vormarsch ist, berichtet auch Carsten Prinz, Fachbereichsleitung Reinigungstechnik bei Rebi, dem deutschen Generalimporteur von Reinigungsmaschinen der Marken Tomcat und FactoryCat. In der Praxis würden Logistiker allerdings immer noch häufig Nasszellen-Batterien einsetzen, weil diese oft in Staplern vorhanden seien. "Diese bedürfen der gleichen Pflege und der Nutzer braucht sich nicht auf eine neue Technologie einschießen", so Prinz. Dass das derzeitige Kaufverhalten der Kunden in puncto Antriebswahl sehr unterschiedlich ausfällt und sich nach der vorhandenen Infrastruktur richtet, bestätigt auch Klaus Serfezi, Trainer und Berater bei Hako. Die Batterietechnik müsse weiterentwickelt werden, um in Zukunft eine akzeptable Alternative zu den Verbrennern darzustellen. "Ob die Lithium-Ionen-Batterie die Technologie der Zukunft ist und unsere Anforderungen erfüllt, muss geprüft werden", so Serfezi. Die neue Aufsitz-Scheuersaugmaschine Scrubmaster B175 R, die Hako zur im März anstehenden Logimat vorstellt, wird denn auch mit klassischer Batterie betrieben. Mit drei verfügbaren Arbeitsbreiten, ausgestattet mit Teller- oder Walzenbürste und einer Flächenleistung von bis zu 7560 Quadratmetern soll der neue Scrubmaster B175 R zudem Steigungen von bis zu 15 Prozent meistern. Kommen bald die Roboter? Während bei Endkonsumenten Saugroboter immer beliebter werden, wird auch im Profibereich an der Automatisierung gewerkelt. So wurden 2017 auf der Messe CMS bereits Reinigungsroboter präsentiert (siehe Kasten). Werden bald autonome Putzhelfer ihre Runden durchs Lager ziehen und den Menschen ablösen? Friedrich Völker, Aftermarket & Services Digital Products bei Kärcher, erwartet eher, dass sich Mensch und Maschine ergänzen: "Ein Mensch sieht einen Raum, erkennt den Handlungsbedarf, zerlegt diesen in Arbeitsschritte und findet Lösungen für unvorhergesehene Probleme oder nicht standardisierbare Abläufe - das können Maschinen auf absehbare Zeit nicht." Mehr zum Thema im Dossier "Intralogistik-Trends" www.verkehrsrundschau.de/dossiers Automatisierung Reinliche Roboter Dass Automatisierung mittlerweile auch bei Reinigungsmaschinen Einzug hält, war auf der CMS Berlin, der Internationalen Fachmesse für Reinigungssysteme, Gebäudemanagement und Dienstleistungen, nicht zu übersehen. Der Reinigungsroboter CR 700 von Adlatus Robotics beispielsweise wurde auf der CMS im September 2017 mit einem Purus Innovation Award bedacht. Geht die Akkuleistung zur Neige, ist sein Schmutzwassertank voll oder benötigt er frisches Wasser, fährt der Roboter selbstständig an seine Servicestation und wird dort mit allem Nötigen versorgt. Dies soll einen vollautonomen Betrieb über einen längeren Zeitraum hinweg ermöglichen.Auch Diversey Deutschland stellte mit dem Taski Swingobot 2000 eine autonome Scheuersaugmaschine vor, die aber auch im manuellen Modus bedient werden kann.Man sehe einen deutlichen Trend hin zur autonomen Reinigung, heißt es auch seitens Nilfisk. Dies spiegelt sich auch im Innovationsprogramm "Horizon" wider, in dem der Hersteller aus Dänemark gemeinsam mit seinem Technologiepartner Carnegie Robotics an autonomen Reinigungslösungen tüftelt.Erstes Ergebnis der Zusammenarbeit ist die autonome Scheuersaugmaschine Nilfisk Liberty A50. Grundlage für die automatisierte Reinigung ist eine hoch entwickelte Mapping-Technologie, mit der der Anwender beliebige Reinigungsmuster auf Knopfdruck erstellen kann. Zum anderen umfasst das Konzept ein sogenanntes Vision Kit, das mithilfe intelligenter Sensortechnik die gezielte Wege- und Hinderniserkennung sicherstellen soll. Auch die Nilfisk Liberty A50 kann manuell als normale Scheuersaugmaschine betrieben werden. mh

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