Wien. Ungeachtet der politischen Krise zwischen Russland und dem westlichen Europa fordert der österreichische Wirtschaftsbund den geplanten Bau einer Breitspur-Bahnmagistrale von Kosice in der Ostslowakei bis nach Wien. Im Vorjahr wurde von den obersten Bahnchefs der vier beteiligten Bahngesellschaften Russland, Ukraine, Slowakei und Österreich ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, das jetzt ob der Krise droht in Vergessenheit zu geraten, befürchtet Wirtschaftsbund-Direktor Alexander Biach und fordert daher, gerade jetzt ein Zeichen zu setzen und das Projekt voranzutreiben, weil es für Wien „eine Riesenchance in wirtschaftlicher Hinsicht sei“, die russische Breitspur in Wien enden zu lassen. Der Wirtschaftsbund will alles dazu beitragen, dass das Vorhaben nicht einschläft.
Die bereits in Kraft getretenen EU-Sanktionen gegen Russland erscheinen für Biach kein Hindernis. Viel mehr sieht er die Breitspurbahn als ein Wirtschaftsprojekt und als solches könne es dazu beitragen, „Frieden zwischen Ländern zu fördern“. Bislang hatte sich vor allem Russland für das Projekt stark gemacht und eine großzügige Mitfinanzierung in Aussicht gestellt. Kritische Stimmen in Österreich vermuten hinter dem Projekt militär-strategische Interessen Russlands in Richtung Europa. (mf)