Wien. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) sucht nach einer umweltfreundlicheren Zustelllogistik für Pakete. Im Zuge dessen fordert die Wirtschaftskammer die verpflichtende Errichtung von Paketboxen in Neubauten. Man sei mit der Stadt darüber im Gespräch, heißt es. Ziel sei es, dies in der Bauordnung zu verankern.
Im Rahmen des Projekts „Logistik 2030+“ will die WKO außerdem mehr Leerstandflächen in der Innenstadt als Logistik-Hubs nutzen, um von dort die Ware auf der letzen Meile effizienter zum Endkunden zu bringen. Auch durch dgitale Plattformen könnten überlappende Touren effizienter gebündelt werden, so die Wirtschaftskammer.
Verdoppelung der Pakete bis 2025 möglich
Hintergrund für die jüngsten Forderungen der WKO ist: Die Corona-Pandemie hat den Trend zum Online-Shopping und dadurch bedingt einen Anstieg des Paketaufkommens auch in Wien verstärkt. Mit durchschnittlich 36 Paketen pro Kopf und Jahr, ohne Geschäftskunden, liege Wien deutlich über dem Österreich-Schnitt von 18, sagt Standortanwalt Alexander Biach. Das Niveau liege sogar leicht über jenem von Deutschland mit 32 Paketen pro Kopf und Jahr.
2019 wurden in der Bundeshauptstadt in Summe 95,7 Millionen Pakete zugestellt, was einen neuen Rekord bedeutet, also fast doppelt so viele wie noch in 2014. Damals waren es erst 55,4 Millionen. Für dieses Jahr rechnet man mit rund 110 Millionen Paketen. „Da ist der Corona-Impact noch gar nicht mit berechnet“, fügte Biach hinzu. Und für 2025 seien bereits 150 Millionen Pakete prognostiziert, das zeigen Berechnungen für Wien. Im Maximum könnten es sogar 190 Millionen Pakete sein und damit doppelt so viele im Vergleich zum Vorjahr. (sm)