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Wieder Streit um Hilfe für havarierte „Flaminia“

04.09.2012 08:57 Uhr
Wieder Streit um Hilfe für havarierte „Flaminia“
Luftaufnahme die "MSC Flaminia" mit beschädigten Frachtcontainern 
© Foto: dapd/Havariekommando

Vor Ankunft der havarierten „Flaminia“ in Wilhelmshaven gibt es in Niedersachsen Streit um die Bergung des Unglücksfrachters. Die SPD warnt vor Gefahren für das Wattenmeer.

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Wilhelmshaven. Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) hat die Hilfe für das im Atlantik havarierte Containerschiff „Flaminia“ verteidigt. „Es ist unsere Aufgabe, das Problem zu lösen und dem deutschen Reeder zu helfen“, sagte Bode am Montagabend in Wilhelmshaven bei einem Treffen zum bevorstehenden Start des JadeWeserPorts. Er sei überzeugt, dass „die Entscheidung richtig ist“. „Wir haben die Technik, um es sicher für die Umwelt und die Menschen abzuwickeln.“

Der hafenpolitische Sprecher der niedersächsischen SPD, Olaf Lies, warnte unterdessen vor zu großer Eile bei der Bergung des Unglücksfrachters. Er habe Bedenken, ob das Schiff überhaupt vor Helgoland auf Reede geht, sagte Lies im Nordwestradio. Das Gefährdungsrisiko für das Wattenmeer müsse aber so weit wie möglich reduziert werden.

Sondersitzung im Landtag

Die SPD wolle deshalb am heutigen Dienstag im Hafen-Unterausschuss des niedersächsischen Landtags erwirken, dass möglichst viele Gefahr- und Giftstoffe vor dem Einlaufen im JadeWeserPort von Bord gebracht werden. Besonders drängt der niedersächsische SPD-Fraktionsvize darauf, dass das Löschwasser im Rumpf des Frachters vor dem Erreichen der Küste abgepumpt wird. Es sei wahrscheinlich durch die in Brand geratenen Gefahrgutcontainer kontaminiert.

Nach den Planungen unter Leitung des Havariekommandos in Cuxhaven soll das 300 Meter lange Schiff am neuen Eurogate-Terminal im JadeWeserPort anlegen. Dort sollen die unbeschädigten und beschädigten Container von Bord geholt werden. Dazu gehören auch Gefahrgutcontainer. Es sei kein radioaktives Material dabei, sagte Emanuel Schiffer vom Umschlagsunternehmen Eurogate. „Es ist in der Summe nichts, was einen unruhig schlafen lässt. Es ist nichts Unnormales dabei.“

Lies äußerte allerdings Zweifel an der inzwischen veröffentlichten Ladeliste der „Flaminia“. Nach dem langen Schweigen der Reederei wirke es, als ob Gift- und Mülltransporte hätten über die See passieren sollen, erklärte Lies im Nordwestradio.

Der Havarist ist inzwischen mit Schlepperhilfe auf dem Weg nach Deutschland. Die „Flaminia“ soll in etwa drei Tagen deutsche Gewässer erreichen. An Bord sind Experten des Havariekommandos. Auf der Schiff war im Juli ein Feuer ausgebrochen, ein Teil der Ladung explodierte. Ein Seemann starb, ein zweiter wird vermisst. Mit dem Havaristen beschäftigen sich am Dienstag in Hannover in nicht-öffentlicher Sitzung die Mitglieder des niedersächsischen Hafen- und Schifffahrtsausschusses im Landtag. (dpa) 

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KOMMENTARE


Dr Frank Schneider

04.09.2012 - 11:33 Uhr

Es ist klar, dass das Schiff aus dem Verkehr gezogen werden muss, aber doch auf Kosten der Versender des Gefahrgutes und der Reeder, nicht des Steuerzahlers! Die, die das Geld eingenommen haben, müssen es auch für die Eindämmung des Schadens ausgeben und gegebenenfalls die Versicherungen in Anspruch nehmen. Lsst den Steuerzahler damit in Ruhe.


Politiker

04.09.2012 - 14:03 Uhr

Warnung? Wieso wird gewarnt vor den Folgeschäden, wenn unsere Regierung, unsere Politiker alle bewusst und vorsätzlich neues Gefahrgut erzeugen, deutschlandweit in Umlauf bringen, und dabei Menschen schädigen? (Energiesparlampen, Quecksilber soll ja schädlich sein!.


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