Paris. Zwei Monate nach Beginn der Proteste sind in Frankreich wieder Tausende gegen die für Präsident Emmanuel Macron enorm wichtige Rentenreform auf die Straße gegangen. Demonstranten protestierten am Donnerstag etwa in Nizza, Montpellier oder Marseille und wie immer bei einer Großdemonstration in Paris. „Wir sind weit davon entfernt, am Ende der Bewegung zu sein“, sagte der Vorsitzende der linken Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez. Außerdem gebe es jeden Tag im Land Aktionen.
Den Reformgegnern war zuletzt etwas die Puste ausgegangen – nun gingen aber wieder etwas mehr Menschen auf die Straße. Nach Angaben des Innenministeriums protestierten in ganz Frankreich 121.000 Menschen – in der vergangenen Woche waren es 108.000 gewesen. Das sind nun aber immer noch deutlich weniger als zu Beginn der Proteste. Im Hafen der nordfranzösischen Stadt Le Havre kam es dabei erneut zu Blockaden, wie der Sender „Franceinfo“ berichtete.
Gesetzgebungsverfahren kann noch dauern
Das französische Parlament hatte Anfang der Woche mit der Prüfung des Gesetzes begonnen – Oppositionspolitiker reichten mehr als 20.000 Änderungsanträge ein, um den Gesetzgebungsprozess in die Länge zu ziehen. Die französische Regierung hatte das Gesetz vor zwei Wochen auf den Weg gebracht. Sie will ein universelles Rentensystem schaffen, um 42 Einzelsysteme zu ersetzen. Damit sollen auch Privilegien für einzelne Berufsgruppen eingeschränkt werden. (dpa/ag)