Werkstatt-Wettbewerb

Werkstatt-Wettbewerb Schraubenschlüssel und Laptop Bei Reparatur und Wartung moderner Nutzfahrzeuge ist der Laptop so wichtig wie der Schraubenschlüssel. Wer mit beidem besonders gut umgehen kann, zeigte der internationale Werkstatt-Wettbewerb „Top Team“ von Scania. Am Ende landeten sie auf dem undankbaren vierten Platz. Trotzdem sind sie Sieger – nicht nur im olympischen Sinn. Das Team der Scania-Werkstatt Alnufa aus Augsburg konnte sich in der Top-Team-Deutschland-Ausscheidung am 28. September in Koblenz gegen die Markenkollegen aus Europa durchsetzen. „Wir freuen uns riesig und sind stolz darauf, als Team solch eine Performance gezeigt zu haben“, freute sich Team Coach Tobias Preston nach dem Gewinn des Europa-Finales in Koblenz. „2006 landeten wir bei Top Team auf dem dritten Platz. Dieses Jahr wollten wir besser sein – und das haben wir auch geschafft. Nicht zuletzt dank unseres erfahrenen Werkstattleiters Wolfgang Seubert.“ Beim Welt-Finale, am 22. November in Södertälje, mussten sie sich im Reigen der zehn Final-Crews allerdings den Teams aus Australien, Neuseeland und Finnland geschlagen geben. Top Team gibt es seit 24 Jahren Für Scania hat der Werkstatt-Wettbewerb Top Team Tradition – und er wächst kontinuierlich. Der Wettstreit gilt intern als Ausbildungsprogramm für Servicetechniker und Teile-Experten. Die Teams bestehen aus vier Technikern beziehungsweise Mechatronikern und einem Experten fürs Ersatzteilwesen, ergänzt um einen Coach und einen Koordinator, die nicht aktiv ins Wettbewerbsgeschehen eingreifen. An insgesamt vier Stationen mussten die Werkstatt-Crews ihre Fähigkeit und ihr Wissen im Bereich Fehlersuche, Diagnose, Bremsen und Fahrzeugelektronik an LKW und Bus unter Beweis stellen. Neben technischem Wissen war Teamgeist gefragt, um die oft kniffligen Fragen beantworten und die Hardware-Fehler beseitigen zu können. Pro Station waren 30 Minuten Zeit, um die verschiedenen Aufgaben zu lösen, Fehler zu finden und zu dokumentieren. Teamleiter Seubert verteilte in Schweden routiniert die anstehenden Aufgaben an die jeweiligen Spezialisten und freute sich am Ende, dass seine Taktik erfolgreich war. Für alle galt das Motto: Ruhe bewahren und keine Hektik aufkommen lassen. Dann gemeinsam das Problem einkreisen und Lösungen finden. „Das war sicherlich ein Schlüssel zu unserem Erfolg. Wenn man die Scania-Systeme kennt und weiß, wie sie funktionieren, ist eine Fehlersuche im Ausschlussverfahren einfach und schnell umzusetzen. Das gehört zu unseren Stärken.“ Nicht nur Werkstattwissen gefragt Dieses Jahr wurden neben dem fachlichen Teil an den Fahrzeugen der Fokus auf Arbeitssicherheit, Gesundheit und Umweltbewusstsein gelegt. „Der Wettbewerb ist dafür ein wichtiges Instrument. Daher haben wir uns bewusst dafür entschieden, außerhalb der Wertung zusätzlich fünf Stationen zu diesen Themen anzubieten“, so Alexander Vlaskamp, Geschäftsführer Scania Deutschland und Österreich. „Die Teilnahme am Top Team Wettbewerb erweitert die Kompetenzen unserer Werkstatt-Teams im Hinblick auf Produkte und Arbeitswerkzeuge“, so Vlaskamp. Zudem sei es für alle beteiligten Servicebetriebe eine gute Gelegenheit, die Servicefachkräfte zu qualifizierten. Dass es für die Augsburger Truppe von Alnufa beim großen Finale in Södertälje nicht fürs Siegertreppchen reichte, nahm das siebenköpfige Team zwar mit einer gewissen Enttäuschung hin, es zeigte sich aber am Ende optimistisch. „Man muss ja noch Ziele haben, Und so wie wir uns beim Europa-Wettbewerb vom dritten auf den ersten Platz gesteigert haben, ist auch noch Potenzial da, den nächsten Weltausscheid zu gewinnen.“ ❙❚■ Gerhard Grünig Das steckt hinter dem Top-Team-Wettbewerb Scania Top Team ist ein wettbewerbsorientiertes Ausbildungsprogramm für Servicetechniker und Teile-Experten. Der Wettbewerb dient dazu, Kompetenzen, Professionalität und Teamarbeit in Scania-Werkstätten weltweit zu verbessern und den Ausbildungs- und Beschäftigungszweig für qualifizierte Fachkräfte attraktiver zu machen. Top Team hat sich aus einer nationalen Fortbildungsveranstaltung vor 24 Jahren zu einem heute weltweiten Event entwickelt. Die Veranstaltung 2013 ist die achte auf internationaler Ebene und die bisher größte. Geschätzte 8000 Teilnehmer aus mehr als 60 Ländern haben mitgemacht. Im weltweiten Finale trafen die sechs besten europäischen Service-Teams auf die Teams aus Argentinien, Australien, Peru und Neuseeland. Gewinner Australien erhielt ein Preisgeld von 50.000 Euro. Die Teams aus Neuseeland und Finnland jeweils 30.000 Euro beziehungsweise 20.000 Euro. Ein Teil des Preisgeldes kommt der Weiterbildung der Mitarbeiter sowie der Ausstattung der Werkstatt zugute. Einen Teil dürfen die Gewinner als Siegprämie behalten. gg Interview Top Team ist nur ein Instrument Maria Jobenius, Director Communication Commercial Operations Scania, zur Bedeutung des Werkstattwettbewerbs. Lassen sich aus dem Top Team Wettbewerb Rückschlüsse ziehen? Maria Jobenius: Wir betrachten Top Team in erster Linie als eine Art Weiterbildungsmaßnahme und freuen uns, dass 2013 rund 8000 Leute teilgenommen haben. Wir sehen aber auch aus den Ergebnissen, wie weit die Länder sind, wo eventuell Defizite erkennbar sind und auch, wo wir Optimierungspotenzial haben. Erhalten Sie nur Erkenntnisse über den Ausbildungsstand der Mitarbeiter? Tatsächlich bekommen wir auch Rückmeldungen zu IT-Programmen oder zur Handhabung von Werkzeugen. So ist uns in der Deutschland-Ausscheidung aufgefallen, dass wir einen Fehler in einem Infotool haben. Das haben wir natürlich sofort korrigiert. Nehmen an Top Team nicht ohnehin nur die guten Teams teil? Ungeachtet einer Teilnahme müssen sich unsere Werkstatt-Mitarbeiter permanent einem Online-Training stellen. Dort bekommen sie das nötige Wissen vermittelt und müssen entsprechend Punkte erreichen. Darüber hinaus bilden wir unsere Mitarbeiter und Servicepartner in Vorortschulungen aus. Das garantiert in jedem Fall einen hohen Qualifizierungsstandard. All diese Qualitätsmanagement-Maßnahmen müssen mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Wer nicht besteht, muss wiederholen. Es liegt also sicher nicht am geringeren Ausbildungsstand, wenn manche Werkstätten nicht an Top Team teilnehmen. Eher liegt es daran, dass die Mitarbeiter nicht entbehrlich sind, vor allem in kleineren Werkstätten. Schließlich fallen bei der Teilnahme fünf bis sieben Leute für mehrere Tage aus. Am wichtigsten ist aber immer noch, dass die Kundenfahrzeuge repariert werden. gg mercedes-benz werkstatt-wettbewerb Tech-Masters Truck 2013 Der Wettbewerb Global Tech-Masters Truck 2013 von Mercedes-Benz stand unter dem Motto „Burning for Success“. Beim Wettstreit von neun Nationen müssen die Servicemitarbeiter ihr Können unter Beweis stellen. Die beste Gesamtleistung zeigte beim Finale am 13. November 2013 das Team aus der Türkei und wurde zum besten Service Team Mercedes-Benz-LKW gekürt. Die Mannschaften aus Italien und Deutschland belegten den zweiten und dritten Platz. Der Wettstreit findet jährlich im Wechsel zwischen der PKW- und der LKW-Sparte von Mercedes-Benz statt. Die Teilnehmer des Finales wurden vorher in nationalen Ausscheidungen ermittelt, insgesamt nahmen 6000 Bewerber teil. Im Fokus stand der Kontakt zum Kunden von der Annahme über die Vordiagnose bis hin zu Reparatur und Übergabe des Fahrzeuges. gg

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