Berlin. Im heute veröffentlichten TÜV Report Nutzfahrzeuge stellen die Experten der Prüforganisation große Unterschiede bei der Mängelhäufigkeit zwischen den einzelnen Gewichtsklassen fest. Besonders mängelanfällig sind demnach leichte Nutzfahrzeuge und Transporter bis 7,5 Tonnen. Trotz wesentlich höherer Laufleistungen werden bei den schweren Lkw weniger Sicherheitsmängel festgestellt. Am besten schneiden Reise- und Linienbusse ab. Dies ist das Ergebnis der TÜV Nutzfahrzeug- und Busreporte, die heute in Berlin vorgestellt wurden.
Bei Transportern bis 7,5 Tonnen bestehen nach zwei Jahren 14 Prozent der Fahrzeuge die Hauptuntersuchung (HU) nicht im ersten Anlauf, nach fünf Jahren sind es 25 Prozent. Etwas besser sieht es bei den Kleintransportern bis 3,5 Tonnen aus. Hier stellten die TÜV-Experten an 11 Prozent der Fahrzeuge nach zwei Jahren erhebliche Mängel fest. Nach fünf Jahren müssen bereits 21 Prozent dieser Fahrzeuge zuerst in die Werkstatt, bevor sie die HU-Plakette erhalten.
Gute Wartung – wenig Mängel
Eine Ursache der hohen Mängelquoten bei leichteren Nutzfahrzeugen ist mangelnde Wartung. „Rund 40 Prozent der zehnjährigen Transporter zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen bestehen wegen erheblicher Mängel die HU nicht“, erläutert Klaus Brüggemann, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VdTÜV. „Berücksichtigt man die hohen Geschwindigkeiten, die ein Transporter erreichen kann, sind hier besonders die hohen Mängelquoten an Beleuchtung und Bremsen ein Sicherheitsrisiko.“
Verglichen mit den Transportern sind LKW über 7,5 Tonnen in einem besseren Zustand. An Fahrzeugen zwischen 7,5 und 18 Tonnen stellen die TÜV-Experten nach zwei Jahren in 11 Prozent der Hauptuntersuchungen erhebliche Mängel fest, nach fünf Jahren sind es 18 Prozent. Lkw über 18 Tonnen weisen nach einem Jahr 12 Prozent erhebliche Mängel auf, nach fünf Jahren 19 Prozent. „Obwohl diese schweren Nutzfahrzeuge nach fünf Jahren eine viermal höhere Laufleistung haben als die Transporter, ist ihre Mängelquote wesentlich geringer“, stellt Brüggemann fest. „Im Fernverkehr müssen Nutzfahrzeuge zuverlässig verfügbar sein, weshalb sie meist präventiv gewartet werden.“
Besonders häufig stellen die TÜV-Experten bei der Hauptuntersuchung Mängel an der Beleuchtung fest. Mängel an den Bremsanlagen, am Antriebsstrang sowie an Karosserie und Fahrwerk weisen bei den jüngeren Nutzfahrzeugen nur geringe Quoten auf. Erst mit zunehmendem Alter kommen die Probleme: So können bei Transportern bis 7,5 Tonnen nach zehn Jahren bereits an über 40 Prozent Mängel an der Bremsanlage festgestellt werden.
Auch in die Fahrerqualifikation investieren
Fuhrparkbetreiber und Busunternehmen sollten aber nicht nur in die technische Sicherheit ihrer Fahrzeuge investieren. „Entscheidend sind auch ein funktionierendes Qualitätsmanagement in den Unternehmen und eine optimale Qualifikation der Fahrer“, erläutert Dr. Brüggemann. (kitz)
Kostenloser Download der TÜV Reports unter www.verkehrsrundschau.de/tuev-report