Wenn der Hausmeister zweimal kostet

Mit rund 160.000 Euro pro Jahr schlagen die Nutzungskosten für eine 10.000-Quadratmeter-Lagerhalle zu Buche. Für eine Logistikhalle dieser Größe sind es sogar gut 185.000 Euro (siehe obere Tabellen Seite 31). Das ergab der "Benchmarkreport Hallenimmobilien: Facility-Management-Kosten von Industrieimmobilien". Erhoben haben die Daten das auf Hallenimmobilien spezialisierte Beratungsunternehmen IndustrialPort und der Immobiliendienstleister Wisag Facility Management (siehe untere Tabelle Seite 31). Lagerhallen sind am billigsten "Aufgrund ihrer Ausstattung und Nutzung sind Lagerhallen hinsichtlich ihrer Nutzungskosten mit die günstigsten Gebäude", bilanziert Peter Salostowitz, Geschäftsführer von IndustrialPort. Während bei Reinigungs- und Sicherheitsleistungen eher überschaubare Abweichungen zu verzeichnen seien, schwankten insbesondere die Kosten für das technische Gebäudemanagement deutlich.- Die Benchmarkwerte Technik beziehen sich auf Leistungen zur wirtschaftlichen Nutzung der baulichen und technischen Anlagen im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen (DIN 32736). Dazu zählen Inspektions- und Wartungsarbeiten. - Die Benchmarkwerte Hausmeister (Techniker) beinhalten alle Leistungen, die die Funktion des Gebäudes sicherstellen. Darunter fallen Sicherheitsinspektionen, Sicherstellen der Objektsauberkeit, Einhalten der Hausordnung sowie kleinere Instandsetzungsarbeiten. - Die Benchmarkwerte Reinigung beinhalten die Unterhaltsreinigung sowie die Glasreinigung, letztere gegebenenfalls mit Befahranlagen. Zur Unterhaltsreinigung zählen Staubwischen, Staubsaugen, Fußböden wischen, Nassreinigen der Sanitärobjekte und die Abfallbeseitigung. - Zu den Benchmarkwerten Sicherheit zählen alle Leistungen zur Bewachung und zum Verschluss von Objekten und Liegenschaften. Darin inkludiert sind Patroullien und Streifendienste, auch mit Fahrzeugen, sowie Revierdienste für innen und außen. - Die Benchmarkwerte Winterdienst und Außenanlagen beziehen sich auf die Reinigung von versiegelten Flächen im Außenbereich. Unter Winterdienst fallen alle Leistungen, die für den sicheren Zugang zu Gebäuden nötig sind. - Das Kaufmännische Gebäudemanagement beinhaltet Maßnahmen zur termingerechten und kostengünstigen Beschaffung von beispielsweise Ersatzteillieferungen, Leistungen zur Sicherstellung eines Kostenplans, zur buchhalterischen Verwaltung der Liegenschaft, für das Vertragswesen und Leistungen im Rahmen der Gebäudebewirtschaftung. "Nur 20 Prozent der Lebenszykluskosten einer Logistikimmobilie entfallen auf den Bau. Der Rest sind Betriebskosten", unterstreicht Ralf Pilger, Geschäftsführer der Wisag Facility Management Hessen, die Bedeutung der Nutzungskosten. Der größte Anteil davon entfällt auf die technische Gebäudeausstattung. Vom Auto lernen Unternehmer, die die Nutzungskosten senken wollen, müssen noch vor Baubeginn die Weichen richtig stellen und dürfen bei den Baukosten nicht zu knickrig sein. "Wer für die Gebäudetechnik Anlagen auswählt, die nur der Techniker vom Hersteller warten darf, bezahlt dafür oft mehr, als wenn das eine Fremdfirma übernehmen kann", weiß Pilger. Dabei können Techniker-Stundensätze von 120 Euro 60 bis 80 Euro gegenüberstehen. "Mieter sind nicht zimperlich." Daher rät Salostowitz vor allem Eigennutzern, "anfangs in hochwertige Bauteile zu investieren. Das senkt den Sanierungsbedarf". Das sei wie bei Autos, da müssten hochwertige Wagen auch seltener zum Service. Ein anderer Ansatzpunkt noch vor Baubeginn ist die Grundstückswahl. Laut dem IndustrialPort-Geschäftsführer gibt es in Deutschland, beispielsweise im Siegerland, Topografien mit Höhenunterschieden von über 100 Metern auf engem Raum. "Das kann einen entscheidenden Einfluss auf den Winterdienst haben", so Salostowitz. Die Lage hat dabei nicht nur Einfluss auf die zu räumende Schneemenge. "Geräumter Schnee ist Sondermüll", stellt Salostowitz klar. Der Grund sind die Streusalze. Wer ihn auf seinem Speditionshof also nicht an den Rand schieben kann, weil da schon der teuer vom Lagerhallendach entfernte Schnee liegt, und ihn abfahren lassen muss, darf tief in die Tasche greifen. Der Außenbereich kann auch im Sommer vermeidbare Kosten verursachen. "Blühende Beete und Rosenhecken sind zwar schön anzuschauen, aber deutlich pflegeintensiver als Bodendecker", weiß Wisag-Geschäftsführer Pilger. Dann kostet der Hausmeister zweimal mehr als nötig - im Winter und im Sommer. Mehr zum Thema im Dossier Logistikimmobilien www.verkehrsrundschau.de/dossiers

A7 wird zeitweise gesperrt

Schwerpunktkontrollen: Viele Verstöße von Lkw und Bussen

BGA: Situation im Großhandel ist schlecht

Luftfracht: DHL Express und Shell kooperieren

Konjunktur: KfW Research senkt Wachstumsprognose

Alle Schlagzeilen

Wenn der Hausmeister zweimal kostet

HASHTAG

#Logistik-Immobilien

GLS nimmt neues Depot bei Frankfurt in Betrieb

Hellmann mietet zusätzliche Logistikflächen in Hamburg

Logistikimmobilien-Seismograph: Handel übertrifft Logistik

MEISTGELESEN

Emons Spedition siedelt sich am c-Port an

Bund und Länder fördern Brennstoffzellen-Lkw von Daimler Truck

Fiege baut Logistikzentrum bei Leipzig

STELLENANGEBOTE

Head of Logistics (w/m/d) mit fundierter Erfahrung im internationalen Versand

Area HR Business Partner

Schichtleiter (w/m/d) Logistik - Warenausgang

Leiter (w/m/d) Logistik Teilbereich Warenausgang

Koordinator (m/w/d) Intralogistik mit Teamleitungsfunktion

WEITERLESEN

NEWSLETTER