München. Im Jahr 2015 wurden mit 3,423 Millionen Quadratmetern fast genauso viele Flächen für Logistikimmobilien in Deutschland neu gebaut wie 2014 (3,426 Millionen Quadratmeter). Zu diesem Ergebnis kommt die Jahresauswertung des Logistikimmobilien-Seismographen, der quartalsweise vom Logistikimmobilien-Experten Logivest aus München in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services, Nürnberg, herausgegeben wird.
Handel baute mehr als Logistiker
Anders als in den zwei Jahren zuvor waren es aber nicht Logistikdienstleister, die die meisten Neubauten beauftragten: Mit 46 Prozent Anteil an den neuen Logistikflächen baute der Handel am meisten. Der Anteil der Logistikdienstleister fiel auf 31 Prozent (2014: 40 Prozent), während der Industriesektor wie im Vorjahr rund ein Viertel der Neubauflächen einnahm.
Verortet man die Neubau-Logistikimmobilien auf einer Deutschlandkarte, so sieht man, dass rund 76 Prozent (Vorjahr: 70 Prozent) aller neuen Flächen in den Top-Logistikregionen entwickelt wurden. Im Ranking der Regionen, in denen die meisten Neubauflächen realisiert wurden, führt 2015 erneut die Top-Logistikregion Niederrhein. Mit einem Volumen von 130.000 Quadratmetern durch zwei Ansiedlungen allein im vierten Quartal übertrifft die Region mit insgesamt 360.480 Quadratmetern Neubaufläche den Spitzenwert von 2014 mit 342.150 Quadratmetern. Platz 2 im Jahresranking nimmt die Region Rhein-Main ein, die mit 253.326 Quadratmetern Neubaufläche fast genau den Vorjahreswert (254.700) erreicht.
Donau profitiert von BMW
Einen großen Sprung verzeichneten der Süden und der Westen Deutschlands. Die Top-Regionen Schwaben sowie Donau belegen 2015 die Plätze 3 und 4. Beide konnten ihr Neubauvolumen aus dem Jahr 2014 mehr als verdoppeln. Die Donau-Region profitierte hierbei von der BMW-Ansiedlung im dritten Quartal 2015. Im Westen schlägt die größte Projektentwicklung des Jahres zu Buche, die 70.000 Quadratmeter große Immobilie der VGG Handels AG in Krefeld.
Große Immobilien auf dem Vormarsch
Interessant sei auch der Jahresvergleich mit Anzahl und Größe der Logistikimmobilien, sagt Kuno Neumeier, Geschäftsführer der Logivest GmbH: Zwar wurden 2015 rund 20 Prozent weniger Neubauprojekte bei den erfassten Lagerhallen über 2.500 Quadratmetern realisiert als 2014, das gesamte Flächenvolumen bewegt sich aber auf fast exakt dem gleichen Niveau wie 2014. Damit wurden 2015 im Durchschnitt zwar weniger, aber dafür größere Objekte gebaut. „So sind große Einzelansiedlungen wie von Zalando am Oberrhein oder BMW in der Donauregion auch für die deutlichsten Veränderungen im Regionenranking verantwortlich“, so Kuno Neumeier, Geschäftsführer der Logivest GmbH.
Der Logistikimmobilien-Seismograph ist ein Newsletter, den Logivest quartalsweise in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services (SCS) herausgibt. Der Seismograph erfasst alle Neubauprojekte von Logistikimmobilien deutschlandweit (bei deren Baustart) und befasst sich darüber hinaus in jeder Ausgabe mit branchenspezifischen Themen. (ks)