Frankfurt am Main. Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) hat einen Brandbrief an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) verfasst. Darin fordert der Verband die Einrichtung eines Notfallfonds für Unternehmen, denen durch die Sperrung der Rheintalstrecke immense finanzielle Schäden entstehen. Als Folge der aufgrund von Gleisabsenkungen südlich von Rastatt erfolgten Bahnstreckensperrung im Oberrheintal stünden Lkw im Vor- und Nachlauf zum Kombinierten Verkehr Straße/Schiene stundenlang im Stau vor und in den Kombi-Terminals, warteten auf teils um Tage verspätete Züge oder müssten weit entfernte Ausweichterminals ansteuern, heißt es seitens des Verbandes.
Für die betroffenen Transportunternehmen und Speditionen gehen die Kosten für Standzeiten, Umwegfahrten und Vertragsstrafen wegen verspäteter Lieferung mittlerweile in die Millionen. Die Mitgliedsunternehmen des BGL, die den Kombinierten Verkehr nutzen, zahlten seit Wochen einen hohen Preis für diese Nutzung. Die erhöhten Kosten hätten zu einer teils existenzgefährdenden Situation für die Transportlogistiker geführt.
BGL fordert Entschädigungszahlungen von der DB
Der BGL fordert daher einen Notfallfonds für betroffene Unternehmen und bittet den Verkehrsminister, sich bei der Deutschen Bahn (DB) für finanzielle Entschädigungszahlungen an das mittelständische Transportgewerbe einzusetzen. Zudem bittet der BGL in seinem Brandbrief um Nachsicht bei Kontrollen, wenn sich herausstellt, dass Unternehmen aufgrund des Rastatt-Desasters etwas Arbeitszeitenregelungen oder Anforderungen an die 40/44-Tonnen-Regelung im Vor- beziehungsweise Nachlauf zum Kombinierten Verkehr nicht einhalten könnten.
Die für den gesamten europäischen Bahnverkehr wichtige Nord-Süd-Verbindung ist seit dem 12. August wegen einer Baupanne am Rastatter Tunnel gesperrt. Am Donnerstag verkündete die DB, dass die Strecke ab dem 2. Oktober wieder befahrbar sein werde. (jt)