Hamburg. Das Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen VTG hat die Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 bekannt gegeben. Demnach stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent auf 629,4 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreswert um 3,4 Prozent auf 154,4 Millionen Euro. Das Unternehmen hatte die Prognose bereits im August 2010 angehoben.
Insbesondere in den logistischen Geschäftsbereichen konnte die VTG laut Heiko Fischer, dem Vorstandsvorsitzenden der VTG, wachsen. Durch Zukäufe im Bereich der Güterwaggons und der Waggons für Agrarprodukte habe eine Diversifikation der Flotte stattgefunden.
Der Konzernumsatz stieg 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent auf 629,4 Millionen Euro. Das EbitdaA erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreswert um 3,4 Prozent auf 154,4 Millionen Euro und lag damit auf dem Niveau des Rekordjahres 2008. Das Konzernergebnis gab auf Grund höherer Abschreibungen um 1,9 Millionen Euro auf 20,6 Millionen Euro nach. Zum 31. Dezember 2010 beschäftigte der Konzern 999 Mitarbeiter, davon 709 in Deutschland und 290 im Ausland.
Waggonvermietung mit höherer Auslastungsquote
Wie das Unternehmen mitteilte, betrug der Umsatz im Geschäftsbereich Waggonvermietung im Jahr 2010 283,6 Millionen Euro, 1,9 Prozent unter dem Vorjahreswert von 289 Millionen Euro. Als Grund für den leichten Umsatzrückgang nannte VTG die Geschäftstätigkeit des Waggonwerks Graaff, das nach einem Großauftrag 2009 im Jahr 2010 deutlich mehr Waggons für die VTG produzierte. Im Jahresabschluss seien jedoch nur die Umsätze verbucht, die mit externen Aufträgen erzielt wurden. Das Ebitda lag mit 145,4 Millionen Euro um 0,6 Prozent unter dem Vorjahreswert, die auf den Umsatz bezogene Ebitda-Marge betrug 51,2 Prozent und war damit 0,6 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Insgesamt sei das Jahr 2010 von einem dynamischeren Geschäftsverlauf geprägt gewesen, was sich laut VTG insbesondere in der gestiegenen Auslastungsquote von 89,1 Prozent zum 31. Dezember 2010 zeigt.
Durch den Zukauf von rund 720 Güterwaggons der Rexwal Gruppe sowie rund 1100 Getreidewaggons habe die VTG den Geschäftsbereich vergrößert und seine Diversifizierungspolitik in neue Marktsegmente fortgesetzt. Europaweit fahren nach Unternehmensaussagen derzeit nahezu 50.000 Waggons der VTG.
Bei der VTG erhöhte sich der Umsatz im Jahr 2010 im Geschäftsbereich Schienenlogistik im Vergleich zu 2009 nach eigenen Angaben um 12,2 Prozent auf 201,4 Millionen Euro. Das Ebitda lag demnach mit 8,4 Millionen Euro um 24,8 Prozent über dem Vorjahr, die auf den Rohertrag bezogene Ebitda-Marge stieg auf 49,2 Prozent.
Mit dem Zukauf des französischen Schienenlogistikunternehmens TMF hat der Geschäftsbereich sein Angebot um den Transport von Agrarprodukten erweitert. Darüber hinaus wurden Geschäftseinheiten in Tschechien und Serbien gegründet.
VTG teilte mit, dass sich bei den Kunden im Bereich der Tankcontainerlogistik, bedingt durch Kapazitätsengpässe im Jahr 2010, eine Tendenz zu längeren Vertragsabschlüssen zeige. Darüber hinaus profitiere der Geschäftsbereich von seiner regionalen Positionierung zum Beispiel in China sowie den Wachstumsmärkten in Ost- und Südeuropa.
Die hohe Nachfrage nach Transportdienstleistungen in alle Regionen habe 2010 zu einem sprunghaften Anstieg des Geschäfts geführt. Der Umsatz stieg demnach um 27,7 Prozent auf 144,5 Millionen Euro, das Ebitda erhöhte sich um 53,1 Prozent auf 11,2 Millionen Euro. Die auf den Rohertrag bezogene Ebitda-Marge konnte von 41,4 Prozent 2009 auf 45,4 Prozent zulegen.
Die Gesamtinvestitionen der VTG lagen laut Unternehmensaussagen bei 168,8 Millionen Euro (Vorjahr: 153,5 Millionen Euro) und wurden schwerpunktmäßig (95,7 Prozent) in der Waggonvermietung eingesetzt. Dabei habe sich das Unternehmen weitgehend aus dem operativen Cashflow finanziert, der mit 137,8 Millionen Euro den Vorjahreswert von 144,8 Millionen Euro knapp unterschritten habe. Die Eigenkapitalquote habe zum 31. Dezember 2010 mit 23,1 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres (23,2 Prozent) gelegen. Die Bilanzsumme sei um 6,1 Prozent gestiegen, lag bei 1355,2 Millionen Euro und damit über dem Vorjahr. Die Bilanzstruktur habe sich jedoch kaum verändert.
VTG mit positivem Ausblick
Der VTG-Konzern teilte außerdem mit, dass er für das laufende Geschäftsjahr mit einer deutlich positiven Geschäftsentwicklung in seinen drei Geschäftsbereichen rechne. Der Vorstand erwartet eine Umsatzsteigerung auf 720 bis 760 Millionen Euro und ein Ebitda von 165 bis 170 Millionen Euro.
Der Vorstand der VTG beabsichtigt nach eigenen Angaben auch, der Hauptversammlung 2011 die Zahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2010 in Höhe von 0,33 Euro vorzuschlagen. Das entspräche einer Dividendensteigerung von zehn Prozent. (jko)