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VR-Index: Preise stagnieren, Mengen steigen

29.06.2015 11:53 Uhr
VR-Index: Preise stagnieren, Mengen steigen
Die Transportpreise im Straßengüterverkehr stagnieren im zweiten Quartal 2015 laut VerkehrRundschau-Index
© Foto: VR

Keine Bewegung bei den Frachtraten im Straßengüterverkehr im zweiten Quartal zeigt der VerkehrsRundschau-Index. Kleiner Trost: Die Mengenerwartungen sind tendenziell positiv.

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München: Gute Kunde für die verladende Wirt­schaft, eine eher schlechte Nach­richt für die Transportdienstleister: Die Frachtraten im Straßengüterverkehr stagnieren derzeit. Im zweiten Quartal 2015 lag der VerkehrsRundschau-Index, der aktuellste Preisindex im Straßengüter­verkehr, um 0,03 Prozent (0,04 Punkte) unter dem Wert aus dem Vorquartal. Unterstützt wird der Index von der Unternehmensberatung Bearing­Point.

Die Stagnation ist ungewöhnlich für ein zweites Quartal. Denn in den zweiten Quartalen der letzten Jahre hat es immer Preis­steigerungen gegeben. Das hängt damit zusammen, dass die Nachfrage im Winter­quartal generell geringer ist und infolge­dessen die Frachtraten immer leicht absin­ken, um dann im zweiten Quartal mit der wieder anziehenden Nachfrage zu klettern. Dass der VerkehrsRundschau-Index im zweiten Quartal stagniert oder sinkt, ist somit die absolute Ausnahme und war letztmalig im Krisenjahr 2009 der Fall.

Kraftstoffpreise steigen wieder

Auch im Jahresvergleich hat sich LKW-Frachtraum kaum verteuert: Zwischen dem zweiten Quartal 2014 und dem zweiten Quartal 2015 sind die Preise lediglich um 0,16 Prozent gestiegen. Ein wichtiger Grund dafür dürften die niedrigen Kraftstoffpreise sein. Von 118,13 Euro (2012) pro 100 Liter bei Abgabe an Großverbraucher ging es abwärts auf 112,57 Euro (2013) und schließlich auf 106,19 Euro (2014), jeweils Jahresdurch­schnittswerte. Im Januar war nur 87,4 Euro für 100 Liter Diesel fällig, der bisherige Tiefstwert.

Doch seit Januar 2015 geht es wieder berg­auf mit den Dieselpreisen: Für den Monat Mai ermittelten die Experten vom Statis­tischen Bundesamt bereits wieder 97,87 Euro – zehn Euro oder zwölf Prozent mehr als noch im Januar. Es scheint also so, als würden sich Kraftstoff wieder verteuern.

Die Verlader und Transportdienstleister sind auch zu ihren Preiserwartungen befragt worden. Demnach rechnen 78,1 Prozent der Unternehmen in den kommenden drei Monaten mit konstanten Transportentgel­ten. Das ist ein hoher, aber kein ungewöhnlicher Wert.

Unternehmen erwarten tendenziell steigende Preise für die kommenden zwölf Monate

Die Vorhersagen der Akteure für die kommenden zwölf Monate fallen anders aus: Zwar geht auch hier die Mehrheit von konstanten Preisen aus, und zwar 61,3 Prozent. Allerdings erwarten mit 7,5 Prozent aller Befragten nur wenige sinkende Entgelte. Demgegenüber sind es fast ein Drittel (31,2 Prozent), die eine Verteu­erung des Frachtraums in den kommenden zwölf Monaten vorhersagen – und damit 7,1 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befra­gung. Angesichts derzeit steigender Kraftstoffpreise und der angekündigten Ausdehnung der Lkw-Maut auf 1100 Kilometer Bundesstraße und Lkw bis 7,5 Tonnen ist der Anteil derjenigen, die mit einer Verteuerung rechnen, doch eher gering.

Einen ausführlichen Bericht über die Entwicklung der Preise im Straßengüterverkehr im zweiten Quartal 2015 mit einer detaillierten Interpretation sowie einen Ausblick der Preis- und Mengenentwicklung für die kommenden zwölf Monate finden Abonnenten der Verkehrs­Rundschau im E-Paper der VerkehrsRundschau (unter www.verkehrsrundschau.de/epaper) oder in der Printausgabe vom 26. Juni 2015. (cd)

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