München. Transporte per LKW in Deutschland haben sich im zweiten Quartal leicht verteuert. Der VerkehrsRundschau-Index, der von der Unternehmensberatung Bearing Point unterstützt wird, ist von 118,06 Punkte im ersten Quartal 2012 um 0,51 Prozent auf 118,66 Punkte gestiegen. Damit wurde der Verlust aus dem ersten Quartal, als die Preise um 0,92 Prozent gesunken waren, fast wettgemacht. Der VerkehrsRundschau-Index ist der aktuellste und älteste Preisindex für den Straßengüterverkehr in Deutschland.
Eine mögliche Ursache für den Preisanstieg könnte die Mengenentwicklung sein. Traditionell ist das erste Quartal eines Jahres ein eher schwächeres. Daher gaben für das zweite Quartal auch 42,3 Prozent der Fuhrunternehmen an, dass ihr Aufkommen in den letzten drei Monaten höher war. Im Quartal zuvor hatten nur 24,3 Prozent der Dienstleister eine solche Entwicklung beobachtet. Eine steigende Nachfrage geht oft einher mit steigenden Preisen.
Trend zu steigenden Frachtraten
Die Teilnehmer an der Index-Befragung haben auch zur zukünftigen Entwicklung der Preise Stellung genommen. Demnach müssen sich die Verlader zumindest langfristig darauf einstellen, dass sich Frachtraum verteuert. Für die kommenden zwölf Monate rechnen 47,5 Prozent der Verlader und Dienstleister mit steigenden Transportpreisen. Ebenso viele gehen von stagnierenden Entgelten aus, während verhältnismäßig wenige (5,1 Prozent) die Ansicht äußern, dass für Transporte weniger gezahlt werden muss. Damit hat sich trotz zunehmender Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung wenig an den Preisprognosen verändert im Vergleich zu den Erhebungen des ersten Quartals. Damals prognostizierten 48,5 Prozent steigende Frachtraten, 43,1 Prozent eine Stagnation und 8,4 Prozent ein Absinken des Preisniveaus.
Verlader erwarten eher eine Verteuerung als die Transportdienstleister
Bei den Preisprognosen gibt es einen fundamentalen Unterschied zwischen den Dienstleistern und den Verladern zu beobachten. Während bei den Dienstleistern nur 38,5 Prozent der Befragten die Hoffnung haben, mehr Geld für die Transporte zu bekommen, stellen sich 57,0 Prozent der Verlader darauf ein, dass sie künftig für den Frachtraum tiefer in die Tasche greifen müssen.
Eine ausführliche Analyse mit weiteren Ergebnissen finden Abonnenten der VerkehrsRundschau ab 6. Juli im E-Paper der VerkehrsRundschau oder in der Printausgabe vom 6. Juli 2012. (cd)