Ulm/München. Der aktuelle Transport Market Monitor (TMM), den das IT-Unternehmen Transporeon und die Unternehmensberatung Capgemini Consulting vierteljährlich herausgeben, zeigt, dass die Transportpreise im ersten Quartal 2012 um 7,9 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2011 gesunken sind.
Der beträchtliche Preisfall im ersten Quartal, der nach Ansicht der Autoren des Index auf das Nachlassen der wirtschaftlichen Aktivitäten und den unsicheren Perspektiven zurückzuführen sei, entspreche dem Entwicklungsmuster des Index in den Vorjahren. Der Index basiert auf den Daten in der Logistikplattform von Transporeon, mit der Verlader ihre Transportbedarfe ausschreiben und an bevorzugten Transportpartner vergeben. Die Informationen werden anonymisiert aus der Plattform erhoben und von Capgemini Consulting analysiert.
Der Kapazitätsindex dagegen stieg im ersten Quartal 2012 im Vergleich zum vierten Quartal 2011 erheblich, nämlich um 41,5 Prozent, an.Der Kapazitätsindex ist ein Indikator für die „verfügbare Kapazität“, spiegelt also das Verhältnis von absoluter Nachfrage und Kapazität wider. Bei der Berechnung des Kapazitätsindex wird die durchschnittliche Anzahl von Geboten je Transportanfrage im Zeitverlauf verglichen.
Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Ausgabe:
- Im ersten Quartal 2012 sank der Preisindex im Vergleich zum vierten Quartal 2011 von 100,6 auf 92,7 Indexpunkte und damit um 7,9 Prozent.
- Verglichen mit dem Vorjahresquartal Q1 2011 (Index 96,4), sank der Preisindex um 3,8 Prozent. Das bestätigt die Entwicklung des vorhergehenden Quartals, als die Transportpreise niedriger waren als ein Jahr zuvor.
- Der Dieselpreisindex stieg im ersten Quartal 2012, verglichen mit Q4 2011, um 2,9 Prozent an.
- Der Kapazitätsindex stieg in Q1 2012 im Vergleich zu Q4 2011 von 84,9 auf 120,1 Punkte und damit um 41,5 Prozent.
„Der europäische Transportmarkt schwankt von Quartal zu Quartal, aber der derzeitige Trend geht weiter klar hin zu sinkenden Preisen“, interpretiert Hendrik Müller, Logistik-Experte von Capgemini Consulting die Daten. „Einige Länder stecken in einem wirtschaftlichen Abschwung und die eingeleiteten Kostensenkungsprogramme der Unternehmen veranlassen deren Transportmanager dazu, die Einsparungsziele an die Spediteure weiterzugeben.“ Für die Dienstleister werde es darum gehen, mit strukturellen Maßnahmen der Entwicklung entgegenzuwirken, glaubt Müller. Spediteure müssen den Kunden aufzeigen „wie eine nachhaltige Kostensenkung aussehen könnte, um so dem Druck aktiv zu begegnen.“ (diwi)