Berlin/Frankfurt am Main. Sowohl der Verband der Automobilindustrie (VDA) als auch die Grünen haben im Vorfeld des heutigen Autogipfels Forderungen an die Politik gestellt. Bei dem Treffen in Berlin kommen Vertreter der Bundesregierung mit Vertretern von Ländern, Gewerkschaften, Arbeitgebern und Autoherstellern zusammen, um Zukunftsfragen der Autoindustrie zu besprechen. Thema ist der schwierige Umbruch in der Autobranche hin zu alternativen Antrieben wie der Elektromobilität und Folgen für Beschäftigte.
VDA: Zweistelliger Milliardenbetrag für Zuliefer- und Automobilindustrie
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, fordert der VDA Milliarden an staatlicher Unterstützung für den Strukturwandel in dem Wirtschaftszweig. “Ich denke wir reden da schon über einen zweistelligen Milliardenbetrag, den wir brauchen in der Summe für die Zuliefer- und Automobilindustrie”, sagte VDA-Vorstand Stefan Wolf am Mittwoch im Deutschlandfunk. “Wir reden über zehn bis zwanzig Milliarden.” Diese müssten in den Ausbau der Ladeinfrastruktur und der regenerativen Energien fließen, damit die Nachfrage nach E-Autos steige, sowie in die Förderung neuer Technologien wie etwa Wasserstoff.
Weiter verlangte Wolf demnach: “Die Bundesregierung muss sich darüber klarwerden, ob sie zu diesem wichtigen Industriezweig steht und ob sie den weiter unterstützen möchte und ob sie weiter will, dass wir die Nummer eins bleiben in der Automobilindustrie”. Der Hauptgegner der deutschen Konzerne sei China, wo der Staat kräftig investiere, um die Autobranche an die Weltspitze zu führen. “Dagegen müssen wir ankämpfen.” Laut Reuters, rechnet der VDA damit, dass allein im Zuge des Umstiegs auf Elektroautos im Bereich des Antriebsstrangs bis 2030 zwischen 80.000 und 90.000 Stellen in der Branche wegfallen könnten.
Die Grünen: Elektroauto- und Ladesäulen-Offensive notwendig
Die Grünen wollen hingegen, dass die Bundesregierung ein festes Datum für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor festlegt. "Wir fordern die Bundesregierung auf, einen Zukunftsplan für die Autoindustrie vorzulegen", sagte Grünen-Fraktionschef Hofreiter der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Dazu gehöre neben einem festgeschriebenen Ausstiegsdatum für den Verbrennungsmotor auch eine Elektroauto- und Ladesäulen-Offensive. (sn)