Verschobene Gewichte

Der Markt der Containerchassis entwickelt sich weiterhin eher verhalten. Topseller sind in der Regel die multifunktionalen Alleskönner für 20 bis 45 Fuß, seit Neuestem wird aber verstärkt aufs Gewicht geachtet. So nennt Kögel für 2015 wieder das Port 40 Simplex als Topseller, jetzt allerdings gefolgt vom erst Mitte 2015 vorgestellten Port 40 Light und dem 2014 vorgestellten Port 20 Tankplex. Laut Pressesprecher Volker Seitz scheint der Markt "anscheinend nur auf diese leichten Containerchassis gewartet zu haben". Entsprechend verspricht er sich hier auch für das laufende Jahr ein weiteres Absatzplus. Ähnlich argumentiert D-Tec-Direktor Gerrit Van Vlastuin, der jede eingesparte Tonne Gewicht mit rund einem Liter gesparten Diesel gleichsetzt. 2016 kommen neue Light-Chassis Entsprechend hat er sämtliche Neukonstruktionen auf Diät gesetzt. Das neue 45-Fuß-"Standard-Chassis" der sogenannten "S-Line" soll laut Van Vlastuin bei rund 3800 Kilo starten und gehört damit zu den leichtesten 45-Fuß-Containerchassis auf dem Markt. Ähnlich argumentiert Fliegl-Pressesprecherin Tina Böttcher, nach deren Angaben sich vor allem das gewichtsoptimierte Tankcontainerchassis weiterhin großer Beliebtheit erfreut. Auf die Frage, ob auch die Standardchassis noch leichter werden können, antwortet sie kryptisch aber vielsagend: "Die Frage möchte ich gerne aufschieben, bis unsere neue Version vorgestellt wird". Auch bei Dennison interessieren sich laut dem deutschen Verkaufsleiter Wolfgang Seuthe viele Kunden für das gewichtsoptimierte Tankchassis, das zwischen 3180-3260 Kilo Leergewicht startet und in bis zu 4 Rohren Platz für Schläuche bis 5,35 Meter Länge bietet. Dennison und Fliegl könnten also zur IAA wieder nachlegen, während Kögel keine neuen Versionen plant, sondern die aktuellen Trailer im Detail pflegt. Ähnlich argumentiert man bei D-Tec: So forderte zum Beispiel zuletzt Auftraggeber Samskip Van Dieren von D-Tec, die Schadensanfälligkeit durch Fehlbedienung weiter zu reduzieren: "In vielen Fällen werden die Sperrstifte an der Vorderseite des Aufliegers nicht wieder in die richtige Position zurückgestellt", kennt Gerrit Van Vlastuin die Praxis. Entsprechend konstruierten die Niederländer die Verriegelung jetzt so, dass sie nicht mehr offen bleiben kann. Generell steht bei D-Tec die Einfachheit der (hochwertigen) Konstruktion im Vordergrund, was auch für die Bedienung gilt. Außerdem versucht man, so wenig wartungsbedürftige Komponenten wie möglich zu verbauen, um die Wartungskosten gering zu halten. Ähnlich sieht man das bei Krone, wo man ebenfalls versucht mit klarer Bedienung und geringen Kosten zu punkten. Auf die Kosten achtet man auch bei Kässbohrer und Wielton, wenngleich man aufgrund der Heimatmärkte Türkei und Polen prinzipiell auf steife und entsprechend schwerere Basiskonstruktionen setzt. Ähnlich agieren übrigens auch MKF und Platal. Dass auch die Oberflächenbeschichtungen wichtiger werden, zeigt ein Rundgang in Goch, wo Kässbohrer einige verzinkte und KTL-beschichtete Chassis auslieferungsfertig hatte. Fragt man Kässbohrer-Vorstandsmitglied Iffet Türken nach den Wünschen der Kunden, antwortet sie klar und knapp: "In dem Segment wollen die Kunden keinen Ärger mit ihren Fahrzeugen haben." Entsprechend solide bleibt die Auslegung der Kässbohrer-Chassis, wenngleich sich hinter den Kulissen in der Fertigung mehr tat, als man am Produkt sieht. Ähnlich agieren Broshuis und Wielton, die derzeit ebenfalls ihre Fertigung optimieren. An einer Ausweitung des Angebotes und der Vertriebsaktivitäten arbeitet auch Dennison. Die Insulaner bremst in Deutschland laut dem Hamburger Verkaufsleiter Wolfgang Seuthe vor allem der boomende britische Heimatmarkt (wegen Sonderabschreibungsmöglichkeiten) etwas aus, was Lieferzeiten bis Mitte 2016 bedeutet. Topseller sind die sogenannten "Twin-Teu"-Trailer, bei denen Dennison ein Drei- und ein Einachschassis koppelt. Ersteres bieten die Iren optional auch mit gelenkten Vor- und Nachlaufachsen an. Kombiniert man künftig länger? Spannend wird auch sein, wie sich der Absatz der koppelbaren Chassis von Broshuis (2CONnect, LZV) und D-Tec (Combitrailer) entwickelt, mit denen mehrere Container diverser Abmaße gleichzeitig transportiert werden können. Denn: Gerade der hafennahe Verkehr eignet sich gut für derartige Optionen, die in einigen Ländern wie den Niederlanden bereits umgesetzt wurden. Wenn man dann noch die Tests mit Oberleitungs-Lkw auf den Versuchsstrecken im schwedischen Storvik und in den USA (Hafen Long Beach nach Los Angeles) mit einbezieht, landet man schnell bei längeren "Containerzügen", die eventuell eines Tages sogar als autonom fahrende "Hinterlandversorger" laufen könnten. An den Hauptthemen einfache Bedienbarkeit und geringen Gewichten würde das jedoch nichts ändern! Mehr zumm Thema finden Sie im Dossier Container www.verkehrsrundschau.de/dossiers Wichtige Anbieter* Broshuis Tel: 04 21-5 28 89 45 www.chassis-kontor.deCarnehl Tel.: 0 51 01-9 19 80 www.carnehl.euDennison Tel.: 0 40-6 56 54 09 www.dennisontrailers.deD-Tec Tel.: +31-4 88 41 08 64 www.d-tec.nlFliegl Tel.: 03 64 82-83 00 www.fliegl-fahrzeugbau.deKässbohrer Tel.: 0 28 23-9 72 10 www.kaessbohrer.comKögel Tel.: 0 82 85-8 80 www.koegel.com Krone Tel.: 0 59 51-20 90 www.krone-trailer.deMeusburger Tel.: 0 85 44-9 62 20 www.meusburger.chMKF Tel.: 0 38 43-2 17 90 www.mkf-chassis.dePlatal Tel.: 03 90 81-9 09 80 www.platal.deSchwarzmüller Tel.: +43-77 13 80 00 www.schwarzmueller.comVan Hool Tel.: +32-34 20 20 20 www.vanhool.beWielton Tel.: 0 22 34-9 67 89 20 www.wielton.de*Auswahl

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