Hamburg. Der Versandhandel in Deutschland hat im Jahr 2013 erstmals die Schallmauer von 10 Prozent der gesamten Einzelhandelsumsätze durchbrochen. Das berichteten Thomas Lipke, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels (bvh), und bvh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer am heutigen Dienstag vor der Presse in Hamburg. Laut einer vom Marktforschungsinstitut GIM in Auftrag des bvh durchgeführten Analyse wuchs der Versandhandelsumsatz mit Verbrauchern (B2C) gegenüber dem Vorjahr um 22,9 Prozent auf 48,3 Milliarden Euro. Das entspricht 11,3 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes in Höhe von 433 Milliarden Euro.
80 Prozent gehen auf das Konto des Onlinehandels
Der Online-Anteil des Versandhandels liegt mittlerweile bei mehr als 80 Prozent. Neben dem stationären Internet und dem Telefon ist mittlerweile das mobile Internet mit einem Anteil von 10,2 Prozent an den Bestellungen der drittwichtigste Verkaufskanal. Lipke sieht darin einen Trend für die nächsten Jahre. „Couch ist king“, fasste der bvh-Präsident zusammen. Wichtigste Warengruppe im Versandhandel ist mit großen Abstand Bekleidung (11,5 Milliarden Euro) gefolgt von Büchern (5,3 Milliarden Euro, Unterhaltungselektronik (3,9 Milliarden Euro) und Schuhen (3,4 Milliarden Euro).
Nische Same Day Delivery
Die Logistik hat sich mittlerweile als einer zuverlässige Stütze des Versandhandels etabliert. Laut der GIM-Analyse sind 83 Prozent der Versandhandelskunden zufrieden oder sehr zufrieden mit der Lieferzeit. Im Vorjahr waren es lediglich 64 Prozent. Die mittlerweile am Markt anzutreffenden Angebote zur Zustellung am gleichen Tag (Same Day Delivery) werden nach Meinung von Wenk-Fischer eine Nische bleiben. „Die Zustellung zu verlässlichen Lieferzeitfenstern ist wichtiger“, sagte Wenk-Fischer. Potenzial habe Same Day Delivery allerdings im Lebensmittel-Versandhandel, der in Deutschland noch weit zurückhängt. Für 2014 prognostiziert der bvh dem B2C-Versandhandel ein Wachstum von 15,5 Prozent auf 55,8 Milliarden Euro. Davon entfallen 48,8 Prozent auf den E-Commerce, was einer Wachstumsrate von 24,8 Prozent entspricht. (hel)