Berlin. Raimund Klinkner, Präsidiumsvorsitzender des Deutschen Verkehrsforums (DVF), hat die Mitgliedsunternehmen darauf eingeschworen, sich auf ein koordiniertes und dynamisches Hochfahren der Wirtschaft vorzubereiten. „Das bedeutet, die logistischen Lebensadern offen zu halten, um die Versorgung der anlaufenden Wirtschaft zu sichern und Arbeitskräften zu ermöglichen, zu ihren Betrieben gelangen“, sagte er diese Woche bei der ersten digitalen Mitgliederversammlung des DVF. „Wann es ein Wiederanlaufen geben wird, können wir noch nicht sagen“, räumte er ein.
Um die Corona-Krise erfolgreich zu meistern, sei allerdings auch die Politik gefordert, sagte Klinkner: „Dazu müssen die Ausnahmeregelungen für die Branche noch mehrere Monate aufrechterhalten und die Unternehmen mit zusätzlicher Liquidität versorgt werden.“ Dies bedeute, das Sonn- und Feiertagsfahrverbot für längere Zeit aufzuheben, ebenso Aufhebung von Nachtflugbeschränkungen und die Sonderregelung für Lenk- und Ruhezeiten zunächst beizubehalten. Die Kriterien zu Rückzahlungen von Liquiditätshilfen dürften nicht zu späteren existenzgefährdenden Liquiditätsengpässen führen. Daher müssten langfristige Kreditlinien gewährt werden.
DVF: Investitionshochlauf im Verkehrssektor weiter notwendig
Insbesondere appellierte Klinkner an die politisch Verantwortlichen, die bereits geplanten langfristigen Investitionen nicht zu kürzen, auch wenn der Corona-Rettungsschirm enorme Mittel erfordere. „Unsere Forderungen nach verbindlichen Zukunftsinvestitionen und schnellerer Projektumsetzung, zukunftsfähigen Finanzierungsstrukturen, digitaler Daseinsvorsorge, machbarem Klimaschutzpfad und einer umsetzungsorientierten Innovationspolitik haben auch in der Krise Bestand“, betonte er. Sie sollten aus Sicht des DVF-Präsidiumsvorsitzenden der Grundstein für die Widerstands- und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland sein. (ag)